Es liegen turbulente Jahre hinter Mick Schumacher. Der frühere Haas-Pilot ist seit knapp drei Monaten Mitglied des Werksteams von Mercedes. Die bisherige Zeit beim Rennstall war offenbar durchaus positiv für den 24-Jährigen. Obwohl er die Renn-Einsätze den Stammfahrern Lewis Hamilton und George Russell überlassen muss, lernt Schumacher in seinem neuen Job als Reservefahrer vieles dazu. Das verrät er in seiner Kolumne, die er für das Team verfasst.
Demnach entdeckte er dabei auch völlig neue Seiten im Formel-1-Alltag und war von der einen oder anderen Tatsache durchaus "geschockt", wie er schreibt.
Der Tenor Schumachers bei Mercedes war und ist positiv. "Seit ich bei Mercedes bin, habe ich mich gut eingelebt. Alle sind mir gegenüber so aufgeschlossen, dass ich mich vom ersten Moment an in der Fabrik in Brackley willkommen fühlte", schreibt er in seinem Update auf der Seite des Teams. Er habe in Brackley viel Zeit verbracht und sei überrascht von dessen Größe gewesen. Denn: Mick hatte sie bereits als junger Fahrer besucht und sei damals auch in den Simulator "geschlichen". Die Veränderungen hätten ihn überrascht:
In seinem Update, das er regelmäßig auf der Webseite von Mercedes-AMG gibt, spricht er auch über die Arbeit mit den Ingenieuren. Dadurch erhielt er demnach einen völlig neuen Einblick in die Welt des Motorsports. Denn als Fahrer bekomme man normalerweise nicht wirklich mit, was bei den Ingenieuren abgeht, während man auf der Strecke ist: "Man weiß nicht, was man verpasst, bis man tatsächlich dabei ist."
Umso interessanter sei es für ihn gewesen, während der Sitzungen zuzuhören. Und umso überraschender war die Arbeit dort für ihn, wie er schreibt. Menschlich gesehen sei die Arbeit mit den Ingenieuren anders: Dort habe er das Gefühl, dass "sie einem wirklich zuhören und die eigene Meinung zählt." Beim Saisonauftakt in Bahrain sei er außerdem regelrecht "schockiert" gewesen: "Denn ich hatte nicht erwartet, dass so viele Gespräche stattfinden würden."
Besonders emotional ist für Mick außerdem der Gedanke an seinen Vater und die Tatsache, dass "viele Leute im Team" bereits dort arbeiteten, als Michael Schumacher für das Team gefahren ist.
In den vergangenen Monaten verbrachte der 24-Jährige außerdem viel Zeit mit der Arbeit im Simulator. Eine Aufgabe, die ihm Spaß mache. Besonders wegen der fortschrittlichen Technologie.
Gleichzeitig möchte Mick in seiner Entwicklung nicht stillstehen, sondern noch mehr tun. Denn: "Es reicht mir nicht, nur an der Seitenlinie zu sitzen, ich möchte helfen, wo immer ich kann. Natürlich ist es nicht die Realität und ich würde gerne den W14 fahren", gibt er zu.
Beim Weiterkommen helfen ihm offenbar die beiden "fantastischen Fahrer" George Russell und Lewis Hamilton. Sie könne er beobachten, mit ihnen arbeiten und dabei viel lernen.