Nachdem sich der FC Barcelona in der Vorwoche mit 4:0 gegen den BVB durchgesetzt hatte, schien das Viertelfinalduell in der Champions League schon vor dem Rückspiel in Dortmund entschieden zu sein. Spannend wurde es am Dienstagabend trotzdem noch einmal.
Denn der Bundesligist zeigte ein gänzlich anderes Gesicht als sechs Tage zuvor in Katalonien, erwischte zudem einen tollen Start. Serhou Guirassy brachte den BVB bereits nach elf Minuten in Führung, kurz nach der Pause erhöhte er auf 2:0.
Ramy Bensebainis Eigentor nahm dem Spiel zwischenzeitlich den Schwung, den Guirassy mit seinem dritten Treffer in der Schlussphase noch einmal zurückbrachte. Für mehr sollte es aus Sicht des BVB am Ende nicht mehr reichen. Der 3:1-Sieg ist gleichbedeutend mit dem Aus in der Champions League.
Der BVB aber verabschiedet sich erhobenen Hauptes, was nach dem Hinspiel nicht zu erwarten war. "Ich muss sagen, ich habe noch nicht so viele Spiele für Borussia Dortmund gemacht, wo wir so füreinander eingestanden sind. Wo wir so gekämpft haben. Ich bin mega stolz auf die Mannschaft", sagte Niklas Süle nach dem Spiel bei Prime Video.
Weniger zufrieden zeigte sich indes ein Mann, der den ganzen Abend über kaum etwas zu melden hatte: Robert Lewandowski. Für gewöhnlich läuft der ehemalige Dortmunder gerade gegen den BVB zu Bestleistungen auf, in 29 Spielen gegen die Borussia hat er 29 Mal getroffen.
Am Dienstagabend aber blieb der Pole blass. Er gab nicht einen einzigen Torschuss ab, hatte nur 27 Ballaktionen. Hätten ihn die BVB-Fans nicht regelmäßig ausgepfiffen, hätte man ihn an diesem Abend gut übersehen können.
Das lag aber nicht nur an ihm selbst, sondern auch an der mangelnden Zuarbeit. Ohnehin war es generell kein sonderlich gutes Spiel des FC Barcelona. "Uns fehlte die Kontrolle im Mittelfeld, wir haben viele Fehler gemacht. Wir haben Ballbesitz verloren, wir haben Pässe verschenkt, wir haben es dem Gegner leicht gemacht", ärgerte sich Lewandowski laut Sport1.
Der polnische Angreifer führte dies weiter aus. So sei es für den BVB etwa viel zu einfach gewesen, "Chancen zu kreieren und Tore zu erzielen. So können wir nicht spielen".
Mit Blick auf Hin- und Rückspiel ist Barça nach Eindruck von Lewandowski verdient weitergekommen, wirklich zufriedengeben wollte er sich mit dieser Erkenntnis aber nicht. "Wir haben Spannung und Unruhe erzeugt", schimpfte er.
Gleichwohl äußerte der Angreifer die Hoffnung, dass diese Niederlage einen Lerneffekt mit sich bringt: "Vielleicht ist das der Weckruf, den wir gebraucht haben. Daraus müssen wir lernen." Die Katalanen haben in dieser Saison schließlich Großes vor, ganze drei Titel sind noch möglich. In der Liga sind sie Erster, sie stehen im Pokalfinale und nun auch im Halbfinale der Champions League.