Bayern-Leihe Nicolas Jackson: Erste Zukunftsentscheidung offenbar gefallen
Wenn der FC Bayern am Mittwoch in die Champions-League-Saison startet, geht es für einen Neuzugang nicht nur um Punkte, sondern auch um persönliche Geschichte.
Nicolas Jackson trifft ausgerechnet auf den Klub, den er vor wenigen Wochen verlassen hat – den FC Chelsea. Für den 24-Jährigen ist es ein Wiedersehen mit vielen Bekannten, für die Münchner zugleich ein Test, ob die jüngste Leihgabe schon jetzt den hohen Erwartungen gerecht wird.
"Es ist natürlich etwas Besonderes, meine Freunde gleich wiederzusehen. Ich freue mich sehr", erklärte Jackson vor der Partie. Mit Chelsea hatte er noch im vergangenen Jahr die Klub-WM und die Conference League gewonnen. Nun hat er die Möglichkeit, mit den Bayern auf Titeljagd zu gehen.
Seine Mitspieler haben ihn längst als Bereicherung ausgemacht. Harry Kane, selbst Ikone im Angriff, beschrieb ihn als "großartige Ergänzung". Der Engländer hob Jacksons Schnelligkeit, seine Bewegungen und seinen Torriecher hervor. Er sei überzeugt, dass der Senegalese "einen großen Einfluss" haben könne.
Als reinen Back-up für sich selbst sieht der Topstar den wuchtigen Angreifer aber nicht: "Er kann vorne auf allen vier Positionen spielen. Wir werden viele Male auch zusammen spielen."
FC Bayern: Uli Hoeneß plaudert Details zur Kaufpflicht aus
Jacksons Vertrag bei Chelsea läuft offiziell noch bis 2033, in München ist er vorerst nur für ein Jahr auf Leihbasis gebunden. Ganz ausgeschlossen ist eine dauerhafte Lösung jedoch nicht: In seinem Arbeitspapier ist eine Kaufpflicht verankert, die dann wirksam würde, wenn er in 40 Pflichtspielen von Beginn an aufläuft.
Dass dieses Szenario kaum eintreten dürfte, ließ Ehrenpräsident Uli Hoeneß kürzlich im "Doppelpass" bei Sport1 durchblicken.
Der 16,5 Millionen Euro teure Leihspieler könnte also bereits im Sommer zurück an die Stamford Bridge geschickt werden. Die Frage ist nur: Will er das überhaupt?
Medienbericht: Jackson schließt wohl Chelsea-Rückkehr aus
Nach Informationen der "Daily Mail" beabsichtigt Jackson nicht, nach London zurückzukehren. Sein Berater Diomansy Kamara erklärte gegenüber Canal+, er könne sich eine Rückkehr nicht vorstellen: "Auf keinen Fall."
Kamara begründete das mit dem Verhältnis zu Trainer Enzo Maresca, welches "nicht unbedingt das beste" sei. Zugleich würdigte er die Zeit bei Chelsea, die Jackson den Schritt nach Europa ermöglicht habe.
"Wir werden niemals die Hand beißen, die uns gefüttert hat – Chelsea hat ihm ermöglicht, auf europäischem Niveau Fuß zu fassen. Er war zwei Jahre dort und hat 30 Tore erzielt (...)."
Die Zukunft jedoch sehe man in München: "Wir wollen eine gute Saison mit Bayern haben und schauen danach, was das Beste für ihn ist", so Kamara, "es wird eine erfolgreiche Zusammenarbeit über einen kurz-, mittel- und langfristigen Zeitraum sein."
Die Worte seines Beraters ließen keinen Zweifel daran, wo Jackson seine unmittelbare Zukunft sieht. Und auch der Spieler selbst unterstrich, dass er sich von Vertragsdetails oder Rechenspielen nicht irritieren lässt.
Als er bei seiner Vorstellung mit den Aussagen von Uli Hoeneß konfrontiert wurde, reagierte er unaufgeregt. "Ich weiß, dass Hoeneß eine große Legende für den Klub ist", sagte er. Die Frage der Einsatzanzahl spiele für ihn ohnehin keine Rolle. "Es geht darum, Spiele zu machen und große Dinge mit dem Klub zu erreichen."
(Mit Material von dpa)