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"League of Legends": LoL-Legende "Faker" kurz davor Rekordweltmeister zu werden

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"Faker" – hier nach seinem Triumph bei den Worlds 2015 in Berlin – gewann bereits drei Mal die LoL-Weltmeisterschaft.Bild: imago / Camera4
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Vor LoL-Finale: "League of Legends"-Legende kann am Wochenende Rekordweltmeister werden

04.11.2022, 13:13
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Während wir in Deutschland über ein Renteneinstiegsalter von 67 Jahren schimpfen, dürfen Südkoreaner schon mit 60 in den Ruhestand gehen. Davon ist Lee "Faker" Sang-hyeok mit seinen 26 Jahren zwar noch weit entfernt, in seiner Branche genießt er inzwischen trotzdem einen "Boomer"-Status.

"Faker" ist nämlich eSportler, sein Game ist das Battle-Arena-Spiel "League of Legends" (LoL). In der Community wird er seit Jahren schon als GOAT ("Greatest of All Time") gefeiert, drei Mal konnte er bisher die Worlds gewinnen. In der Nacht von Samstag zu Sonntag (1 Uhr) kann er nun alleiniger Rekord-Weltmeister werden. Womöglich seine letzte Chance vor dem Ruhestand.

Washed-up? "Faker" wartet seit fünf Jahren auf nächsten WM-Titel

2017 marschierten der damals 21-jährige "Faker" und sein Team "T1" letztmals bis ins Finale der Worlds. Mit einem Sieg gegen "Samsung Galaxy" wären das Telekom-Team und sein legendärer Mid-Laner schon damals zum vierten Mal Weltmeister geworden.

Stattdessen ging "T1" im Finale mit 0:3 unter. Bis heute muss sich der "Beste aller Zeiten" daher den Rekordweltmeister-Status mit seinem einstigen Mitspieler und heutigen Trainer Bae "Bengi" Sung-woong teilen.

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Das Gewinner-Team der LoL-Worlds kassiert ein Preisgeld in Höhe von knapp 500.000 Euro.Bild: imago / Camera4

Inzwischen läuft "Faker" seit fünf Jahren seinen größten Erfolgen hinterher. 2018 und 2020 gelang nicht einmal die Qualifikation für die Worlds. Seit Jahren diskutieren eSports-Fans daher, ob "Faker" zu alt für das Geschäft wird. Als "washed up" (dt: verbraucht) und als "has been" (dt: war mal wer) ist er von einigen Experten verschrien worden, während andere ihn vehement verteidigen.

"Faker" glaubt nicht, dass er zu alt ist

Immerhin ist er mit 26 Jahren im perfekten Alter für den eSports-Ruhestand. Zum Vergleich: Profi-Fußballer können bis in die späten 30er, teilweise bis über 40, noch mit der jüngeren Konkurrenz mithalten. Die Hand-Auge-Koordination, die bei Computerspielen essentiell ist, lässt jedoch schon in den 20ern nach. Dann fehlen in wichtigen Spielsituationen – wie den Teamfights bei LoL – die entscheidenden Millisekunden.

Bei ihm sei das jedoch noch nicht der Fall, glaubt "Faker". In einem Interview mit "Invenglobal" gab er letztes Jahr zwar zu: "Da ich die meiste Zeit sitze, denke ich nicht, dass meine Gesundheit immer im besten Zustand ist." Aber: "Ich habe selten das Gefühl, dass meine Spielweise aufgrund meines Alters nachgelassen hat."

"Faker" denkt sogar, dass das Durchschnittsalter von Pro-Gamern in Zukunft steigen wird. "Der einzige Weg, das Vorurteil zu brechen, besteht darin, als Pro-Gamer selbst nochmal die Weltmeisterschaft zu gewinnen", kündigte er an.

Im Finale trifft "T1" auf Underdog "DRX"

Nun will es "Faker" also nochmal allen zeigen: Erst am vergangenen Wochenende setzte sich "T1" im Worlds-Halbfinale gegen das chinesische Team "JD Gaming" durch. Nachdem die Koreaner zunächst mit 0:1 in Rückstand geraten waren, drehte "Faker" in der zweiten und dritten Ansetzung richtig auf und verhalf seinem Team zum verdienten 3:1-Sieg.

Im Finale hätte "T1" tatsächlich wieder auf den Gegner von 2017 treffen können, der nach dem Ausstieg von Samsung inzwischen unter dem Namen "Gen G" antritt. Die scheiterten im zweiten Halbfinale jedoch am Underdog "DRX". Auch im Finale wird "DRX" wieder krasser Außenseiter sein, obwohl es ein Thema der diesjährigen Worlds war, dass auch eindeutige Paarungen oft umkämpft waren.

Im direkten Duell auf der Mid-Lane muss sich "Faker" dabei gegen den 19-jährigen Kim "Zeka" Geon-woo durchsetzen. Allerdings könnten "Fakers" Anführer-Qualitäten diesmal wichtiger sein als seine Skills auf der Mid-Lane.

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