Ein halbes Jahr vor Beginn der EM in Deutschland laufen vielerorts bereits die Vorbereitungen auf das Fußball-Fest an. So wird es in vielen Städten wieder diverse Public-Viewing-Spots geben. Die Veranstalter:innen erhoffen sich eine ähnliche Euphorie wie damals bei der WM 2006, die als Sommermärchen in die Geschichte eingegangen ist.
Bei dem bislang letzten großen Turnier der Männer auf deutschem Boden riss die DFB-Elf Millionen Fans mit. Wochenlang war das ganze Land im Fußball-Fieber. Vor allem die Bilder von den Fanmeilen sind hängengeblieben: Tausende Menschen, die in Deutschland-Trikots jubeln und sich in den Armen liegen.
18 Jahre später soll es nun wieder so werden. Dagegen spricht momentan jedoch die sportliche Krise der DFB-Elf und die miese Stimmung der Fans, von denen viele bereits ein frühes Ausscheiden der deutschen Mannschaft in der Vorrunde kommen sehen.
Allerdings waren die Erwartungen vor der WM 2006 ähnlich niedrig. Womöglich gelingt es ja auch dem Team von Trainer Julian Nagelsmann, die Fans zu überraschen und es im Turnier doch noch weit zu bringen.
Zu Deutschlands berühmtester Fanmeile, der in Berlin am Brandenburger Tor, gibt es nun Neuigkeiten. Eine Anfrage der Grünen bei der zuständigen Sportverwaltung hat gezeigt: Die Kosten für die Eventlocation werden deutlich höher als erwartet.
Bereits Anfang Oktober hatte Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) das Abgeordnetenhaus informiert, dass für Berlin die Kosten für die Ausrichtung der EM steigen werden. Statt 64 Millionen Euro müssen nun mehr als 80 Millionen Euro veranschlagt werden.
Aus einer Anfrage der Grünen-Abgeordneten Klara Schedlich an die Berliner Sportverwaltung geht nun hervor, dass allein die Fanmeile am Brandenburger Tor rund 17,5 Millionen Euro kosten soll. Der Kunstrasen, der vom Brandenburger Tor bis zur Yitzhak-Rabin-Straße auf der Straße des 17. Juni verlegt werden soll, wird demnach 1,2 Millionen Euro kosten.
Insgesamt wird der Rasen eine Fläche von rund 24.000 Quadratmetern abdecken und soll nach der EM auf Bolzplätzen in Berlin weiterverwendet werden. Laut der Sportverwaltung hätte es ungefähr das Gleiche gekostet, einen Naturrasen zu verlegen, wegen der notwendigen Bewässerung sei das aber nicht ökologisch gewesen.
Klara Schedlich, die die sportpolitische Sprecherin der Berliner Grünen ist, forderte die Sportverwaltung auf, auf den Kunstrasen zu verzichten:
Auf welchen Sportplätzen der Rasen wiederverwertet werden soll, ist nämlich noch offen. "Die Planung zum operativen Umgang mit dem Rasen ist noch nicht abgeschlossen", zitiert das Nachrichtenportal "rbb24" aus der parlamentarischen Anfrage. Der Auftrag sei allerdings schon ausgeschrieben, der Zuschlag soll dann Ende Januar vergeben werden.
Eine Fanmeile einzurichten, ist für Berlin durch die Auflagen der UEFA verpflichtend, die konkrete Ausgestaltung liegt jedoch bei der Stadt selbst. In der Nähe der großen Videoleinwand am Brandenburger Tor soll unter anderem ein riesiges Fußballtor aufgestellt werden, schreibt "rbb24".