Spaniens Nico Williams hat zum 3:1 getroffen. Bild: imago images/ Shutterstock
EM 2024
30.06.2024, 22:5130.06.2024, 23:02
In einer unterhaltsamen Partie schlägt sich Georgien lange aufopferungsvoll und tapfer, muss sich der drückenden Dominanz der Spanier aber letztlich deutlich geschlagen geben. La Furia Roja gewinnt mit 4:1 und muss sich im Viertelfinale nun mit Deutschland messen.
Die Tore
0:1 Robin Le Normand (18./Eigentor)
1:1 Rodri (39.)
2:1 Fabián (51.)
3:1 Nico Williams (75.)
4:1 Dani Olmo (83.)
Das England des Spiels
Das erste Spiel des Abends hat seinen langen Schatten auf die Folgepartie geworfen. Mit seinem Traumtor konnte Jude Bellingham nur schwerlich darüber hinwegtäuschen, dass England abermals nur wenig ansehnlichen Fußball gezeigt hat.
Anders sah es bei den leidenschaftlich aufspielenden Georgiern aus, deren Nationalflagge wie die englische aus dem St.-Georgs-Kreuz besteht. Daher gilt die Beobachtung eines X-Users: "Georgien einfach das bessere England."
Versprecher der Partie
Frankreich ist nicht Spanien. Das ist ARD-Kommentator Tom Bartels allerdings kurzzeitig entfallen, und attestierte dem französischen Schiedsrichter Francois Letexier eine spanische Staatsangehörigkeit. Auch auf Social Media blieb der Fauxpas nicht unentdeckt.
"Spanischer Schiedsrichter?!", schreibt ein User auf X. "Jetzt stellt euch mal vor, Neumann hätte das gesagt. Sie wäre wieder zerrissen worden, von allen Seiten." ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann wurde in der Vergangenheit hart für kleine Fehler angegangen worden.
Zitat der 90 Minuten
"Er wirkt immer wie ein Ruhepol – und das im permanenten Auge des Orkans." ARD-Kommentator Tom Bartels zeigte seine Begeisterung für den georgischen Rückhalt Giorgi Mamardaschwili – womöglich der bislang beste Torwart des Turniers.
Auch gegen Spanien hielt Giorgi Mamardaschwili wieder stark.Bild: dpa / David Inderlied
Lange sorgte der 23-Jährige dafür, dass Georgien im Spiel blieb, bei den Gegentreffern war auch er chancenlos. Von der EM verabschiedet sich der Valencia-Keeper mit einem ansehnlichen Empfehlungsschreiben für die internationalen Top-Klubs.
Zahl des Spiels: 15
Am Spielstand ließ sich die spanische Dominanz zur Halbzeit (1:1) nicht ablesen, an den Statistiken aber sehr wohl. Das Team von Luis de la Fuente hatte in der ersten Halbzeit 15 Schüsse mehr als Georgien (17 zu zwei) – die zweitgrößte Differenz in der ersten Halbzeit bei einer EM seit Beginn der Datenerfassung. Eine solche Überlegenheit gab es zuletzt bei den Niederlanden gegen Lettland im Jahr 2004.
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Der Worst-Ager des Spiels
Freistoß für Spanien, 51. Minute, Spielstand: 1:1. Lamine Yamal müsste eigentlich im Bett sein, eine Ausnahme für Profisportler erlaubt es ihm, seinem Beruf dennoch nachzugehen. "Guck mal, wer da jetzt steht, mit 16. Da kann man jetzt wieder das Hierarchie-Thema aufmachen", meint MagentaTV-Kommentator Jan Platte.
"Aber wurscht, wie alt du bist, wenn du ein exzellenter Freistoßschütze bist, stehst du gerne in der Verantwortung."
Lamine Yamal bereitet den Treffer zum 2:1 vor. Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
Der Freistoß geht zwar in die Mauer, keine Minute später assistiert Yamal aber per maßgenauer Flanke für den 2:1-Führungstreffer von Fabián. Das "Hierarchie-Thema" hatte sich damit dann auch erledigt.
DIE Szene des Spiels
Rodri ist der Mann für die wichtigen Tore. Im vergangenen Jahr erzielte er für Manchester City den Siegtreffer im Champions-League-Finale, am Sonntag schoss er den für Spanien so wichtigen Ausgleich. Nico Williams legt den Ball zurück an die Strafraumkante, wo der wohl beste Sechser der Welt wartet und mit links passgenau ins rechte untere Eck trifft. In der Folge dominierte Spanien das Spiel deutlich.
Wie es für die Teams weitergeht
Es kommt zum Top-Duell: Spanien trifft im Viertelfinale am Freitag um 18 Uhr in Stuttgart auf die deutsche Nationalmannschaft. Georgien tritt die Heimreise an.
Noch bis zum Sonntag hatte eigentlich alles danach ausgesehen, dass Bruno Labbadia in dieser Woche als neuer Trainer beim Hamburger SV vorgestellt wird.