England ist im EM-Achtelfinale gegen die Slowakei dem Aus gerade nochmal so von der Klinge gesprungen: Mit 2:1 haben die Three Lions Underdog Slowakei in der Verlängerung in die Knie gezwungen.
Das Team von Trainer Gareth Southgate kann sich dabei vor allem bei einem Mann bedanken: dem Ex-Dortmunder Jude Bellingham.
0:1 Ivan Schranz (25.)
1:1 Jude Bellingham (90.+5)
2:1 Harry Kane (91.)
Kann nur der Last-Minute-Fallrückzieher von Jude Bellingham sein. In der fünften Minute der Nachspielzeit rettete der Real-Madrid-Star sein Team in ansehnlicher Manier in die Verlängerung.
Um ihren Retter gebührend zu feiern, schmetterten die England-Fans im Stadion in Gelsenkirchen anschließend inbrünstig den Beatles-Song "Hey Jude".
Der späte Sieg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass England das ganze Spiel lang spielerisch enttäuschte. Beispielhaft dafür steht eine Szene aus der 10. Minute, als Englands Linksverteidiger Kieran Trippier mit einem verunglückten Schuss reichlich Spott auf sich zog. Der Newcastle-Profi versuchte eine Seitenverlagerung von Jude Bellingham direkt auf das slowakische Tor zu bringen – doch das missglückte gehörig.
Der Schuss ging deutlich über das Tor, so deutlich, dass bei Social Media schon Vergleiche mit einem Asteroiden angestellt wurden.
Kommt von Dazn-Kommentator Joachim Hebel und beschäftigt sich mit Englands kriselnden Topstürmer Harry Kane. Hebel, der mit seinem Bruder Uli einen Podcast über die Premier League hat, schrieb bei X: "Harry Kane nicht einmal im Ansatz fit. Bewegt sich kaum, ist überhaupt nicht in seinen Räumen. Ist nicht so beweglich wie sonst."
Auch ZDF-Moderatorin Claudia Neumann teilt diese Beobachtung zu Kane, genauso MagentaTV-Experte Michael Ballack. "Kane wirkt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte", sagte Neumann, "Er wirkt träge, schleppt sich mehr über den Platz", meinte Ballack.
Erst nach dem späten Treffer von Bellingham hatte Harry Kane seinen Torriecher plötzlich wiedergefunden: Früh in der Verlängerung traf der Stürmer per Kopf zum 2:1.
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Die Anfangsphase des Spiels stand ganz im Zeichen der Gelben Karten. Innerhalb von 17 Minuten verwarnte Schiedsrichter Halil Umut Meler gleich vier Spieler, drei davon bei England. Dass drei Spieler eines Teams so früh im Spiel schon verwarnt waren, gab es laut dem Fußball-Statistikdienst Opta seit 1980 nicht mehr bei einer EM.
Für die Slowakei ist das Turnier beendet, England jubelt über den Einzug ins Viertelfinale. Dort wartet am kommenden Samstag um 18 Uhr in Düsseldorf die Schweiz.