"Es hat geklappt", sagte der französische Nationaltrainer Didier Deschamps. In einer überaus zähen Partie konnte sich Frankreich gegen Belgien mit 1:0 durchsetzen und ins Viertelfinale der Europameisterschaft einziehen. "Wir hatten mehr Chancen und haben uns belohnt", meinte Deschamps. "Wir sind jetzt einen Schritt weiter und werden das genießen. So kann es weitergehen."
Obwohl das Team um Superstar Kylian Mbappé noch kein einziges überzeugendes Spiel bei diesem Turnier abgeliefert hat, blieben die Franzosen seit dem 0:1 bei der WM 2014 gegen Deutschland bei Turnierspielen in regulärer Spielzeit unbesiegt. Dabei haben sie bei dieser EM noch keinem eigenen Treffer aus dem Spiel heraus erzielt.
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Das Eigentor von Jan Vertonghen bedeutete zudem das fünfte in der Turnier-Historie Frankreichs. Kein Team hat bei Europameisterschaften häufiger von Eigentoren profitiert.
Auf der anderen Seite war die Enttäuschung groß. "Am Ende hat ein Dreckstor entschieden, deshalb sind wir sehr frustriert", sagte der frühere Bundesliga-Torwart Koen Casteels. Belgien galt jahrelang bei allen großen Turnieren als Geheimfavorit, der große Erfolg blieb allerdings aus.
Viel war die Rede von einer "goldenen Generation", den herausragenden Spielern um Kevin De Bruyne, Romelu Lukaku, Eden Hazard und Thibaut Courtois. Die beiden letztgenannten sind schon gar nicht mehr dabei.
"Wir hatten einen Plan. Wir haben schon auch gut gespielt", sagte Kapitän Kevin De Bruyne. "Schade, dass wir so ein Tor bekommen haben." Der Wille sei da gewesen. Natürlich sei man enttäuscht. Bei dem Thema der goldenen Generation reagierte der 33-Jährige allerdings gereizt.
"Was ist eine goldene Generation?", fragte De Bruyne darauf angesprochen einen Journalisten in der Mixed Zone. Der antwortete: "Deine." Darauf reagierte der Profi von Manchester City schnippisch: "Und du sagst, dass Frankreich, England, Spanien und Deutschland keine goldene Generation sind?" Im Anschluss beendete er die Fragerunde und sagte im Weggehen: "Dumm."
Zuvor ließ er bereits seine Zukunft in der belgischen Fußball-Nationalmannschaft offen. Ob das Spiel gegen Frankreich das letzte für Belgien gewesen sei, lautete eine Frage. "Es ist noch zu früh, das zu sagen", antwortete De Bruyne.
"Lass mich das zuerst verarbeiten. Im Interview mit der belgischen Tageszeitung "Het Laatste Nieuws" warnte er zuletzt: "Nächstes Jahr wird mit City ein ganz besonderes Jahr, mit etwa 85 Spielen. Das ist sehr viel."