Sloweniens Jan Mlakar (l.) im Zweikampf mit Serbiens Milos Veljkovic. Beide Teams hatten große Probleme, Torchancen zu erarbeiten. Bild: dpa / Sven Hoppe
EM 2024
Das zweite Spiel der Gruppe C zwischen Slowenien und Serbien war eines der schwächeren Spiele bei der EM. Dank eines Treffers von Ex-Bundesliga-Star Luka Jović in letzter Sekunde retteten die Serben ein 1:1 gegen Slowenien.
Die Tore
1:0 Karničnik (69.)
1:1 Jovic (95.)
Die Debatte des Spiels
Gut drei Stunden vor Anpfiff überraschte Serbiens Verbands-Generalsekretär Jovan Surbatovic mit einer ganz deutlichen Aussage: "Was passiert ist, ist skandalös und wir werden die Uefa nach Sanktionen fragen. Selbst wenn das bedeutet, dass wir im Turnier nicht weitermachen."
Denn beim Gruppenspiel zwischen Kroatien und Albanien gab es am Mittwoch Fangesänge beider Lager, die "Tötet Serben", lauteten. "Wir sind sicher, dass sie bestraft werden, denn sie haben bereits auf unseren Aufruf reagiert, den sogenannten Journalisten aus Albanien von der EM auszuschließen. Wir fordern von der Uefa, dass beide Verbände bestraft werden", fügte Surbatovic hinzu.
Rund um das Spiel äußerte sich keiner der Offiziellen zu diesem Thema. Dafür jedoch das Experten-Duo Robin Gosens und Tabea Kemme. "Aus Fan-Sicht und Fußballliebhaber hoffe ich, dass es nicht eintritt. Wir können es am wenigsten gebrauchten, dass die EM so einen Beigeschmack bekommt", erklärte Gosens.
Dem stimmte Kemme zu und forderte: "Wir dürfen nicht flüchten vor der Situation, sondern klare Kante zeigen. Diese Gesänge haben hier keinen Raum und müssen sanktioniert werden."
Tabea Kemme steht als Expertin für MagentaTV vor der Kamera. Bild: imago images / foto2press
Zitat der 90 Minuten
"Der Druck ist enorm", sagte TV-Kommentator Jonas Friedrich bei MagentaTV. Denn nachdem die Serben das Auftaktspiel gegen England verloren hatten, mussten sie das Duell gewinnen, um aufs Achtelfinale zu hoffen. Zumal es neben der Debatte um den möglichen Rückzug, auch sportlich einige Themen bei den Serben gab.
Ex-Bundesliga-Star Filip Kostić zog sich im ersten Spiel eine Außenbandverletzung im Knie zu. Für den Stammspieler auf der linken Seite ist das Turnier bereits beendet.
Und dann war da noch Kapitän Dušan Tadić. Er hatte im ersten Spiel gegen England aus taktischen Gründen zunächst nur auf der Bank gesessen und machte seine Unzufriedenheit darüber in einem Interview öffentlich deutlich. Nachdem er sich vor der Mannschaft entschuldigt hatte, stand er am Donnerstagnachmittag wieder in der Startelf.
Serbiens Kapitän Dušan Tadić sorgte mit einem Interview für Aufsehen. Bild: dpa / Sven Hoppe
Seine Aufstellung konnte er im ersten Durchgang kaum rechtfertigen. Die serbische Mannschaft kam nur schleppend ins Spiel und kaum zu Offensivaktionen. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurden die Serben um Kapitän Tadić deutlich besser, kamen aber per Standard zum Ausgleich.
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Kuriosität der Partie
Nachdem er beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft noch zu spät gekommen war, schaffte es MagentaTV-Experte Robin Gosens pünktlich zum Spiel in die Münchner Arena. Doch auch dort hatte er etwas erschwerte Arbeitsbedingungen.
Während Gosens im Gespräch mit Moderatorin Anna Kraft über die mannschaftliche Geschlossenheit der Slowenen schwärmte, musste er plötzlich laut lachen. Der Grund: die slowenischen Auswechselspieler Josip Ilicic und Jasmin Kurtic "haben gerade versucht, mich abzuschießen", klärte er die kuriose Situation und seinen unkontrollierten Lacher auf.
Robin Gosens arbeitet bei der EM als TV-Experte für MagentaTV. Bild: imago images / Matthias Koch
Gosens spielte mit den Nationalspielern jahrelang bei Atalanta Bergamo zusammen und freute sich sogar über die Aktion – die keinen Erfolg hatte.
DIE Szene des Spiels
"Das zählt auch wie ein Tor", sagte TV-Experte Robin Gosens zur Aktion von Sloweniens Außenverteidiger Žan Karničnik. Nur zwei Minuten nach seinem Tor lenkte er einen Schuss von Serbiens Angreifer Aleksandar Mitrović in letzter Sekunde an die eigene Latte und verhinderte so das sichere Gegentor.
Sloweniens Žan Karničnik jubelt nach seinem Tor mit Teamkollege Erik Janža.Bild: dpa / Daniel Karmann
Der Stürmer, der in dieser Saison in 44 Pflichtspielen 40 Tore erzielte, hätte mit seiner dritten Großchance für den wichtigen Ausgleich sorgen können.
Wie es für die Teams weitergeht
Am letzten Spieltag der Gruppe C trifft Serbien am Dienstag in München auf Dänemark. Für die Slowenen geht es in Köln gegen England. Beide Partien werden um 21 Uhr angepfiffen.
In seiner Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.
Nachdem das Ergebnis der TV-Rechtevermarktung bekannt ist, stellt sich die Frage nach der Verteilung. 36 DFL-Klubs sind von den Erlösen dieses Deals wirtschaftlich abhängig. Je nach Zuweisung mal mehr und mal weniger.