
Marc-André ter Stegen (links) steht beim DFB im Schatten von Manuel Neuer.Bild: dpa / Arne Dedert
EM 2024
Am Mittwoch ist es in der deutschen Nationalmannschaft zu kurzfristigen Änderungen im Kader gekommen: Bayerns Aleksandar Pavlović wird mit einer erneuten Mandelentzündung die Europameisterschaft verpassen, für ihn rückt Dortmunds Kapitän Emre Can nach.
Den jüngsten Diskussionen zufolge hätten sich einige Fans andere personelle Änderungen gewünscht. Manuel Neuer stand nach zwei Aussetzern in den Testspielen gegen Ukraine und Griechenland heftig in der Kritik, der Ruf nach einem Wechsel der Nummer Eins im deutschen Tor und also nach Marc-André ter Stegen wurde laut.
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Zu der Debatte hat sich nun Andreas Möller geäußert, der selbst über ein Jahrzehnt für die deutsche Nationalmannschaft als Mittelfeldspieler auflief. 1990 wurde er Weltmeister, 1996 Europameister. Die Frage nach der Leistungsfähigkeit von Manuel Neuer findet er zulässig.
Nummer eins im DFB-Team: Manuel Neuer oder Marc-André ter Stegen?
"Die Diskussionen der vergangenen Tage um Manuel Neuer waren berechtigt und gaben Anlass zur Sorge", schreibt Möller in seiner Kolumne für den "Kicker". Dennoch finde er es "gut und richtig, dass sich Bundestrainer Julian Nagelsmann schon im Frühjahr zu Neuer bekannt und die Rollen in der Torwartfrage klar verteilt hat".

Andreas Möller ist 1990 mit Deutschland Weltmeister geworden. Bild: imago images/ RHR-Foto
Daraus leitet er einen klaren Auftrag an seinen Stellvertreter ab: Es sei wichtig, meint Möller, "dass Marc-André ter Stegen nun das große Ganze vor Augen hat und selbst in keine Lauerhaltung tritt". Er müsse "wie in Stein gemeißelt" neben Neuer stehen und ihn unterstützen.
"Dieses vorbehaltlose Zusammenwirken der Torhüter war ein Schlüssel bei unserem EM-Triumph 1996", schreibt der 56-Jährige weiter. "Unter den Torhütern herrschte eine tolle Harmonie, Oliver Kahn und Oliver Reck gaben alles, damit Andy Köpke mit breiter Brust in die Spiele gehen konnte." Eines sei nämlich klar: "Jedes Turnier, jede EM und jede WM, setzt für ein erfolgreiches Abschneiden der Mannschaft einen Torwart in guter Form voraus."
Julian Nagelsmann stellt sich hinter Manuel Neuer
Ohnehin ist es nahezu ausgeschlossen, dass es noch eine kurzfristige Änderung auf der Torwart-Position geben wird. Julian Nagelsmann stellte sich nach dem Patzer von Manuel Neuer im Spiel gegen Griechenland umgehend hinter seinen Schlussmann.
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"Es ist mir völlig wurscht, was in den Medien diskutiert wird", sagte Nagelsmann. Das sei auch schon vorher und unzählige Male besprochen worden. "Er hat mein Vertrauen. Er hat drei Weltklasse-Paraden gehabt, die zweifelsfrei nicht jeder hält." Das sei noch keine "Anhäufung von Fehlern".
In seiner Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.
Es kommt Bewegung in die Debatte um das Verbot und die überzogenen Geldstrafen bei Pyrotechnikvergehen. Der DFB brummt den Vereinen seit Jahren immer höhere Strafgelder auf, ohne dass auch nur ein Hauch einer präventiven Wirkung sichtbar werden würde.