
Ukraines Oleksandr Zinchenko (zweiter von links) findet vor dem Spiel gegen die Slowakei ehrliche Worte. Bild: AP / Matthias Schrader
EM 2024
Im Vorfeld der EM ist die Ukraine bei nicht wenigen Fußball-Fans als einer der EM-Überraschungskandidaten gehandelt worden.
Denn mit etablierten Spielern wie den Premier-League-Profis Oleksandr Zinchenko (Arsenal London) und Mykhaylo Mudryk (Chelsea London) sowie Artem Dovbyk vom FC Girona ist das Team in jedem Mannschaftsteil gut besetzt. In Form von Real-Madrid-Keeper Andriy Lunin hat die Ukraine zudem einen sehr guten Torwart in den eigenen Reihen.

Die Ukraine stellt bei der EM eine zumindest auf dem Papier starke Mannschaft. Bild: IMAGO images/Revierfoto
Beim Auftaktspiel gegen Rumänien ging der vermeintliche EM-Geheimtipp Ukraine allerdings ganz schön baden: 0:3 lautete das Ergebnis, wodurch das Team von Trainer Sergiy Rebrov schon beim zweiten Gruppenspiel gegen die Slowakei (15 Uhr auf RTL und Magenta TV) mit dem Rücken zur Wand steht.
Linksverteidiger Oleksandr Zinchenko hat nun einen emotionalen Einblick in das Innenleben der Mannschaft gegeben und dabei auch offenbart, welche Rolle der russische Angriffskrieg in der Heimat in den Köpfen der Spieler spielt.
EM 2024: Ukraine-Spieler von Krieg mit Russland belastet
Der Arsenal-Profi äußerte sich gegenüber Journalist:innen am Spielort Düsseldorf, wo das wichtige Spiel gegen die Slowakei steigen wird. Nach Angaben von Zinchenko fällt es den ukrainischen Nationalspielern aktuell schwer, sich trotz des Krieges auf das Turnier zu fokussieren.
"Es ist schwer für uns, sich zu motivieren. Das ist wie ein schlimmer Alptraum, den wir vergessen müssen", erklärte Zinchenko. "Es fällt einigen schwer, zu erkennen, dass wir wirklich alles geben müssen, um hier ein gutes Ergebnis zu erzielen."
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Als Profispieler, die größtenteils im Ausland kicken, sind die ukrainischen Nationalspieler vom Wehrdienst befreit. Dennoch sind auch sie natürlich in Gedanken bei Familie und Freunden in der Heimat, die täglich von russischen Luftangriffen überzogen wird.
Ukraine-Trainer Rebrov kündigt Wechsel an
Derweil versucht Trainer Sergiy Rebrov den Blick seiner Mannschaft auf das Sportliche zu leiten. Das Spiel gegen Rumänien sei "wie eine kalte Dusche" gewesen, räumte er ein. Gegen die Slowakei erwarte er von seinem Team ein besseres Spiel.
"Ich brauche von Anfang an eine viel positivere Mannschaft auf dem Feld", sagte der 50-jährige Ex-Profi von unter anderem Tottenham Hotspur, Fenerbahçe Istanbul und West Ham United. Rebrov kündigte zudem einige personelle Veränderungen an.
Im Gegensatz zu der Ukraine konnte Gegner Slowakei in seinem ersten Spiel vollauf überzeugen: 1:0 besiegte der Underdog Titelkandidat Belgien und hat sich damit eine gute Ausgangslage geschaffen, um bereits gegen die Ukraine den Einzug ins Achtelfinale klarzumachen.
Unter dem Strich war es für den FC Bayern ein Arbeitssieg. 45 Minuten lang hatten sich die Münchner beim 3:0-Heimsieg gegen Werder Bremen enorm schwergetan.