18 Jahre nach der Fußball-WM, findet in Deutschland mit der Europameisterschaft wieder ein Fußball-Großereignis statt. Die Hoffnungen der Fans sind groß, dass die deutsche Nationalmannschaft nach Jahren der Erfolglosigkeit wieder für eine Aufbruchstimmung sorgen kann.
Lothar Matthäus ist sich sicher, dass Deutschland zum Favoritenkreis gehört und "eine große Chance" hat. Neben der Qualität, die alle Nominierten haben, kam es ihm auf den Zusammenhalt und die Harmonie an, damit eine positive Energie entstehen kann. "Das ist unglaublich wichtig bei einem Turnier", sagt er der "Bild".
Der Weg zum Endspiel am 14. Juli im Berliner Olympiastadion ist jedoch speziell. Und auch Teams, die beispielsweise ihr erstes Spiel verloren haben, müssen nicht direkt um das Weiterkommen zittern. Denn anders als bei Weltmeisterschaften ist der Turniermodus etwas anders als gewohnt.
Wir erklären dir ganz einfach, wie in dieser Europameisterschaft gespielt wird und was es zu beachten gibt.
Im Dezember wurden die insgesamt 24 teilnehmenden Nationen in sechs Vierergruppen gelost. Lediglich Deutschland stand als Gastgeber als erstes Team in Gruppe A bereits fest. Jede Mannschaft bestreitet drei Spiele, bevor die K.-o.-Runde startet.
Bei einer WM hingegen, nehmen 32 Nationen teil. Dadurch steigt nicht nur die Anzahl der Spiele, sondern der Modus ändert sich grundlegend.
Wie bei Weltmeisterschaften qualifizieren sich auch bei der EM die beiden besten Teams jeder Gruppe für das Achtelfinale. Damit das aber mathematisch funktioniert, fehlen noch vier weitere Teams. Um ein Achtelfinale spielen zu können, müssen 16 Nationalmannschaften über die Gruppenphase hinaus am Wettbewerb teilnehmen.
Deshalb schaffen es zusätzlich die vier besten Gruppendritten in das Achtelfinale. Diese werden durch bestimmte Kriterien ermittelt:
Die höhere Punktzahl, der direkte Vergleich, die bessere Tordifferenz, mehr Tore, mehr Siege, durch die Fair-Play-Wertung und letztlich spielt die Platzierung in der EM-Qualifikation eine Rolle.
Nach dem Achtelfinale wird dann wie gewohnt weitergespielt, mit dem Viertelfinale, Halbfinale und zum Schluss das Finale, das am 14. Juli im Berliner Olympiastadion stattfindet.
Bei der Europameisterschaft 2016 wurde dieses System zum ersten Mal angewendet.
Irland schoss 2016 in der Gruppenphase nur zwei Tore und kassierte doppelt so viele Gegentreffer. Trotz der geringen Tor-Ausbeute haben sie vier Punkte geholt und sich als einer der vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifiziert.
Albanien belegte 2016 den dritten Platz in Gruppe A, musste dann allerdings drei Tage im Teamhotel auf die endgültige Bestätigung ihres Ausscheidens warten.
Überraschenderweise können selbst durchwachsene Leistungen belohnt werden. Cristiano Ronaldo ist im ersten Jahr des neuen Modus mit Portugal in Gruppe D nach drei Unentschieden, als eine der vier besten Gruppendritten weitergekommen und Europameister geworden.
In einem torlosen im Finale ging es gegen die Franzosen in die Verlängerung. Dort schoss der Portugiese Èder in der 109. Minute das entscheidende 1:0 zum Sieg der Europameisterschaft 2016.