Beim 1:1 im Hinspiel hatte Eintracht Frankfurt den großen FC Barcelona am Rand einer Niederlage. Und so träumen die Frankfurter am Donnerstagabend im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League beim FC Barcelona von einer magischen Europapokal-Nacht.
"Wir fahren dahin und schlagen die", versprach Sportvorstand Markus Krösche. Auch Nationaltorhüter Kevin Trapp will nicht nur über den gewaltigen Fußball-Tempel der Katalanen staunen. Es sei nicht so, "dass wir hergekommen sind, um uns das ein bisschen anzuschauen. Wir haben ein großes Ziel."
Für die Rheinhessen wäre es das zweite Europapokal-Halbfinale binnen vier Spielzeiten: Schon 2019 hatten sie nach Siegen über Schachtar Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon in der Vorschlussrunde gestanden. Erst nach zwei nervenaufreibenden Unentschieden und einem Elfmeterschießen mussten sie sich dem FC Chelsea geschlagen geben.
Der Kader von damals hat quasi eine Generalüberholung erfahren. Das Sturm-Trio um Luka Jović, Ante Rebić und Sébastien Haller hat es zu verschiedenen europäischen Spitzenklubs verschlagen. Von den anderen Leistungsträgern ist nur eine Handvoll geblieben.
Gelson Fernandes, ebenfalls Teil des damaligen Frankfurter Europa-Abenteuers, hat nach der Saison 2018/19 seine Karriere beendet. Im Interview mit dem "Kicker" verrät er, warum er auch dem jetzigen Kader den großen Coup zutraut.
"Die Mannschaft heute ist anders als wir damals, weniger wild, wir waren mehr eine Pressingmannschaft mit größerer Power", zieht Fernandes selbst den Vergleich zu 2019. "Dafür ist die Mannschaft jetzt im Spielaufbau besser, sie haben im System mehr Flexibilität und sind spielerisch gut."
Der ehemalige Schweizer Nationalspieler glaubt an ein Weiterkommen seiner Mannschaft (sein Tipp: 2:1) und hat dafür auch drei Gründe parat:
Rückblickend auf sein eigenes Europa-Abenteuer weiß Fernandes: "Wir hätten das Finale verdient gehabt, wir waren so nah dran. Unser Publikum half uns auf dem Weg dahin. Diese Stimmung, wenn wir durch Europa reisen, ist die Stärke von Eintracht Frankfurt. Das ist kein normaler Verein."
Obwohl das Rückspiel im katalanischen Camp Nou stattfindet, wähnt Fernandes die Stimmung nicht als Frankfurter Vorteil. Angesichts mehrerer Zehntausend Frankfurter Fans, die ihre Mannschaft auch in Barcelona unterstützen wollen, meint der Schweizer: "Puh, das ist ja der Wahnsinn. Dann wird das vielleicht auch ein Heimspiel. Barca ist für die Eintracht machbar."
(kpk)