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UEFA Europa League: Ex-Frankfurt-Star mit überraschender Einschätzung gegen Barça

05.04.2022, Schweden, Martigny: Gelson Fernandes, Vizepr
Der Ex-Frankfurter Gelson Fernandes glaubt an ein Weiterkommen gegen den FC Barcelona im Rückspiel.Bild: dpa / Gabriel Monnet
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"Barça ist machbar" – Warum Ex-Frankfurter Fernandes an ein Weiterkommen glaubt

14.04.2022, 16:3214.04.2022, 18:08
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Beim 1:1 im Hinspiel hatte Eintracht Frankfurt den großen FC Barcelona am Rand einer Niederlage. Und so träumen die Frankfurter am Donnerstagabend im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League beim FC Barcelona von einer magischen Europapokal-Nacht.

"Wir fahren dahin und schlagen die", versprach Sportvorstand Markus Krösche. Auch Nationaltorhüter Kevin Trapp will nicht nur über den gewaltigen Fußball-Tempel der Katalanen staunen. Es sei nicht so, "dass wir hergekommen sind, um uns das ein bisschen anzuschauen. Wir haben ein großes Ziel."

Zweites Halbfinale binnen vier Jahren möglich

Für die Rheinhessen wäre es das zweite Europapokal-Halbfinale binnen vier Spielzeiten: Schon 2019 hatten sie nach Siegen über Schachtar Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon in der Vorschlussrunde gestanden. Erst nach zwei nervenaufreibenden Unentschieden und einem Elfmeterschießen mussten sie sich dem FC Chelsea geschlagen geben.

Die Frankfurter Bank nach Schlusspfiff des Europa League-Viertelfinals 2019 gegen Benfica Lissabon. Mit einem 2:0 machte die Eintracht damals das Halbfinale sicher.
Die Frankfurter Bank nach Schlusspfiff des Europa League-Viertelfinals 2019 gegen Benfica Lissabon. Mit einem 2:0 zog die Eintracht damals ins Halbfinale ein.Bild: SVEN SIMON / Elmar Kremser/SVEN SIMON

Der Kader von damals hat quasi eine Generalüberholung erfahren. Das Sturm-Trio um Luka Jović, Ante Rebić und Sébastien Haller hat es zu verschiedenen europäischen Spitzenklubs verschlagen. Von den anderen Leistungsträgern ist nur eine Handvoll geblieben.

"Nicht mehr das große Barcelona, das es unter Pep Guardiola war"

Gelson Fernandes, ebenfalls Teil des damaligen Frankfurter Europa-Abenteuers, hat nach der Saison 2018/19 seine Karriere beendet. Im Interview mit dem "Kicker" verrät er, warum er auch dem jetzigen Kader den großen Coup zutraut.

"Die Mannschaft heute ist anders als wir damals, weniger wild, wir waren mehr eine Pressingmannschaft mit größerer Power", zieht Fernandes selbst den Vergleich zu 2019. "Dafür ist die Mannschaft jetzt im Spielaufbau besser, sie haben im System mehr Flexibilität und sind spielerisch gut."

Der ehemalige Schweizer Nationalspieler glaubt an ein Weiterkommen seiner Mannschaft (sein Tipp: 2:1) und hat dafür auch drei Gründe parat:

Erstens: Es ist nicht mehr das große Barcelona, das es unter Pep Guardiola war. Damals hatten alle Angst vor dieser Mannschaft. Zweitens: Barcelona hatte im Hinspiel unglaublich viel Mühe, da hat die Eintracht gezeigt, dass sie diesen Gegner besiegen kann, auch wenn das Spiel 1:1 ausging. Sie hat ein super Spiel gemacht, besonders in der ersten Hälfte. Drittens: Du kannst Geschichte schreiben. Außerdem hat die Eintracht nichts zu verlieren und kann das Spiel befreit angehen.

"Diese Stimmung ist die Stärke von Eintracht Frankfurt"

Rückblickend auf sein eigenes Europa-Abenteuer weiß Fernandes: "Wir hätten das Finale verdient gehabt, wir waren so nah dran. Unser Publikum half uns auf dem Weg dahin. Diese Stimmung, wenn wir durch Europa reisen, ist die Stärke von Eintracht Frankfurt. Das ist kein normaler Verein."

"Auferstehen werden nur Götter" steht beim Hinspiel gegen Barcelona auf dem Banner der Choreografie in der Frankfurter Kurve.
"Auferstehen werden nur Götter" steht beim Hinspiel gegen Barcelona auf dem Banner der Choreografie in der Frankfurter Kurve.Bild: dpa / Arne Dedert

Obwohl das Rückspiel im katalanischen Camp Nou stattfindet, wähnt Fernandes die Stimmung nicht als Frankfurter Vorteil. Angesichts mehrerer Zehntausend Frankfurter Fans, die ihre Mannschaft auch in Barcelona unterstützen wollen, meint der Schweizer: "Puh, das ist ja der Wahnsinn. Dann wird das vielleicht auch ein Heimspiel. Barca ist für die Eintracht machbar."

(kpk)

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