Hertha BSC: Felix Kroos über Kapitän Fabian Reese und seine Bedeutung
Mit dem Beginn der neuen Spielzeit geht bei Hertha BSC auch eine personelle Veränderung einher: Fabian Reese übernimmt die Kapitänsbinde von Toni Leistner, der gemeinsam mit Deyo Zeefuik als Stellvertreter fungieren wird.
Die Entscheidung für Reese gilt als logische Konsequenz: Der Offensivspieler zählt seit seinem Wechsel 2023 zu den prägenden Figuren bei der alten Dame und verkörpert wie kaum ein anderer den von Ex-Präsident Kay Bernstein eingeschlagenen "Berliner Weg".
Reese verkörpert Emotion und Einsatz
Schon früh entwickelte sich der geborene Kieler zum Publikumsliebling. Mit seiner Emotionalität und seinem unermüdlichen Einsatz reißt er regelmäßig Fans und Mitspieler mit.
Momente wie im Pokal-Achtelfinale 2023/24 gegen den HSV, als Reese die Stimmung und das Spiel im Olympiastadion drehte, bleiben unvergessen. Auch seine Vertragsverlängerung am letzten Spieltag gegen Hannover brachte einen Lichtblick in einen Verein, der in den vergangenen Spielzeiten nur selten Grund zum Feiern hatte.
Felix Kroos bestärkt Kapitänswahl
Auch Felix Kroos, Ex-Union-Kapitän und heutiger RTL-Experte für die zweite Bundesliga, unterstreicht diese Rolle im Gespräch mit watson: "Bei Fabian Reese hat keiner zwei Meinungen. Er ist der Richtige. Durch seine Identifikation mit dem Verein und vor allem durch seine Leistung."
Trotzdem hat für Kroos die Kapitänsfrage vor allem eine symbolische Wirkung nach außen: "Es ist mehr ein Thema für die Öffentlichkeit, wer die Binde am Arm trägt." Die Entscheidung für Reese sei deshalb auch ein Signal an die Fans: "Ob er die Binde hat oder nicht, ist ein Zeichen nach außen."
Entscheidend sei am Ende die Leistung auf dem Platz: "Ob du die Binde trägst oder nicht, Verantwortung übernimmst du durch Leistung – dann folgen dir die Spieler." Momente, in denen Reese diesem Anspruch nicht gerecht wurde, gab es zuletzt kaum.
Herthas Kapitänswechsel ohne Konflikt
Ein Wechsel auf der Kapitänsposition birgt grundsätzlich Potenzial für Spannungen innerhalb einer Mannschaft – vor allem, wenn der bisherige Spielführer weiterhin Teil des Teams ist. Im Fall von Hertha sieht Kroos diese Gefahr jedoch nicht:
Nach zwei schwierigen Jahren in der zweiten Liga, in denen Hertha trotz eines starken Kaders die eigenen Ansprüche nicht erfüllen konnte und enttäuschte, soll nun in der dritten Saison nach dem Abstieg endlich der Aufstieg wieder gelingen. Dabei ruhen viele Hoffnungen auf Reese – als Leistungsträger und jetzt auch als offizieller Anführer der Mannschaft.
Der Erfolg der alten Dame wird eng mit der Leistung Reeses verknüpft sein. Bleibt er diesmal über die gesamte Saison fit und kann an seine Form anknüpfen, hat er das Potenzial, einer der prägendsten Spieler der Liga zu werden – und Hertha wieder von der Bundesliga träumen zu lassen.
