Mick Schumacher oder Nico Hülkenberg? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Formel-1-Fans seit Wochen. Auch unter den Verantwortlichen des US-amerikanischen Haas-Teams wird die Besetzung des letzten zu besetzenden Cockpits in der Königsklasse heiß diskutiert. Dessen Besitzer Gene Haas forderte unlängst von Schumacher mehr Leistung. Vor dem Rennen in Austin sagte er: "Mick muss ein paar Punkte einfahren." Im Gegenzug gebe ihm das Team so viel Zeit wie möglich, um sich zu beweisen.
Das sollte eigentlich nach dem Rennen in Mexiko City vergangenes Wochenende ein Ende haben. Haas-Teamchef Günther Steiner hatte bereits mehrfach eine schnelle Entscheidung im Poker um das letzte Cockpit angekündigt. Allerdings stünden die Chancen für Schumacher ihm zufolge nach wie vor "Fifty-Fifty", wie er vor Kurzem in einem Interview mit RTL/n-tv betonte. Dennoch sei Haas "nah dran", eine Entscheidung zu fällen. Am besten noch vor dem Rennen in São Paulo in Brasilien am 13. November.
Red-Bull-Berater Helmut Marko stellt dem 23-jährigen Haas-Piloten jedoch ein ziemlich schlechtes Zeugnis aus. Wenn es nach ihm ginge, werde Mick Schumacher nicht mehr in der Formel 1 fahren in der kommenden Saison.
Marko sagt in einem Interview mit RTL/n-tv: "Wenn ein Team in der Öffentlichkeit den Fahrer so massiv kritisiert, wie das teilweise der Fall war, zeigt das, dass innerhalb des Teams der Vertrauensbeweis fehlt." Eine gemeinsame Zukunft zwischen Haas und Schumacher sei dem Red-Bull-Chefberater zufolge deshalb schwierig zu gestalten. Er erklärt:
Auch aus Teamsicht werde Haas laut Marko auf einen Routinier setzen. Denn: "Da geht es ja auch in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft um sehr viel Geld – ob man Zehnter oder Achter ist, das sind x Millionen Dollar Unterschied."
Den besagten Routinier hätte Haas der Einschätzung des 79-Jährigen nach in dem aktuell zweiten Favoriten Nico Hülkenberg gefunden. Der habe sich bisher bewiesen: "Er springt ins Auto als Reservefahrer ohne jegliche Testkilometer, also sozusagen ins kalte Wasser, und hat immer abgeliefert. Das spricht schon deutlich für ihn."
Schumachers zweite F1-Saison lief laut Marko allerdings eher gemischt:
Laut dem Österreicher gebe es für Schumacher "sicher eine Möglichkeit", im Jahr 2023 zu pausieren und Ersatzfahrer bei Ferrari zu werden. 2024 würden "einige Plätze frei werden, Verträge laufen aus."