Noch verbreiten aktuelle und ehemalige Teamchefs in der Formel 1 große Hoffnung, dass Mick Schumacher in der kommenden Saison wieder in der Königsklasse des Motorsports fahren wird.
Aber so langsam schwindet sie. Offiziell bestätigt ist es nicht, doch seit Wochen gibt es immer wieder Gerüchte, dass der 25-Jährige wohl keine weitere Chance mehr erhält, sich in einem Team zu beweisen.
Einem, dem vor allem die Schuld daran gegeben wird, ist Günther Steiner. Unter dem Südtiroler absolvierte Mick Schumacher seine beiden wenig erfolgreichen Jahre in der Formel 1 im Team Haas. Im Nachhinein wurde vor allem Steiner für den harschen Umgang mit Jungstar kritisiert.
Für eine Rückkehr in die Formel 1 stünde für Schumacher aktuell nur noch ein Platz im Audi-Team zur Verfügung. Eigentlich betonte Teamchef Mattia Binotto, dass man sich bis Ende September entscheiden wolle. Doch bisher gab es noch keine offizielle Mitteilung. Lediglich verschiedene Medien berichteten, dass man sich auf den erfahrenen Valtteri Bottas als Teamkollege für Nico Hülkenberg festgelegt habe.
"Es wird schwierig für ihn, einen Platz zu finden, aber ich denke, es wäre gut, weil er etwas beweisen will", sagt sein Ex-Boss GÜnther Steiner gegenüber "RacingNews365". Gleichzeitig wisse er um die Schwierigkeit, da Schumacher lediglich zwei und keine fünf oder zehn Jahre Erfahrung mitbringe. "Er hatte zwei Jahre, die mittelmäßig waren. Deshalb wird es schwer, ihn reinzubringen."
Laut dem Schweizer Blick würden die Verhandlungen mit Bottas jedoch stocken und könnten nun wieder Mick Schumacher ins Gespräch bringen.
"Wenn er noch eine Chance bekommt, bin ich mehr als glücklich. Mir wurde nachgesagt, dass ich ihn aus der Formel 1 raus haben wollte. Das ist nicht wahr", konterte er etwaige Vorwürfe aus der gemeinsamen Zeit.
Da er sich nicht gegen seinen Teamkollegen Kevin Magnussen durchsetzen konnte und zahlreiche kostspielige Unfälle baute, verlängerte Steiner Schumachers Vertrag am Ende der Saison 2022 nicht.
Dass die gemeinsame Zeit nur von wenigen Erfolgen geprägt war, lag laut Steiner vor allem an der Fahrerkonstellation zu Beginn von Schumachers Karriere. 2021 verpflichtete Haas mit dem Deutschen und Nikita Mazepin gleich zwei F1-Neulinge für ihr Team.
"Ich tat, was ich tun musste. Aber klar wäre es für Nikita oder Mick besser gewesen, einen erfahrenen Fahrer an ihrer Seite zu haben, weil es dann eine Referenz gegeben hätte", erzählte Steiner. Denn ihre Unerfahrenheit hätte zu Problemen innerhalb des ganzen Teams geführt. Die Ingenieure und Techniker "wussten nicht, wo sich die Fahrer verbessern sollten".
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine beendete Haas im März 2022 die Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Uralkali und dem russischen Fahrer Mazepin. Steiner selbst musste Haas nach zehn Jahren zu Beginn des Jahres verlassen.