Ein Formel-1-Team besitzen, das ist nicht nur ein schickes Hobby für schwerreiche Unternehmer wie Lawrence Stroll oder Gene Haas, sondern auch ein attraktives Aushängeschild für etablierte Automarken.
Mercedes, Honda und Renault schmücken sich bereits mit dem Highspeed-Image der Formel 1. Während Honda und Renault die Motoren für die Rennteams Red Bull und Alpine bauen, gönnt sich Mercedes seit 2010 sogar ein eigenes Team. 2026 wird auch Audi den Einstieg in die schnellste Rennserie der Welt wagen.
Die Saison in drei Jahren ist für viele potenzielle Neueinsteiger von großer Bedeutung. Denn dann greift das neue Motorenreglement und alle Teams müssen neue Antriebe bauen. Jeder startet also quasi bei null.
2026 wird der Einstieg einer weiteren großen Marke erwartet, die ihre Startambitionen jetzt enthüllt hat.
Die Rede ist von General Motors (GM). Der amerikanische Autobauer will mit seiner Luxusmarke Cadillac in der Formel 1 starten und schließt sich dafür mit dem Rennteam Andretti Global zusammen.
Einen genauen Einstiegszeitpunkt nannten die beiden Unternehmen in ihrer digitalen Pressekonferenz am Donnerstag zwar nicht. Doch Teamchef Michael Andretti, Sohn der Rennlegende Mario Andretti, sagte dazu: "Wir werden so schnell auf der Strecke sein, wie es Sinn macht". Sie seien zuversichtlich, dass es bald sein werde.
Wann GM und Andretti Global wirklich in die Formel 1 kommen, hängt davon ab, wie viel Zeit "der folgende Prozess" in Anspruch nehme, heißt es. Um den Aufbau des Teams zu beschleunigen, wird der Motor vorerst von einem etablierten Hersteller zugeliefert, so der Plan.
Das Team soll dann unter dem Namen Andretti Cadillac an den Start gehen. Das Starterfeld der Formel 1 würde sich durch den Einstieg von GM auf elf Rennställe erhöhen.
Bei den Etablierten dürfte das für keine große Freude sorgen. Sie wollen keine Aufstockung der Königsklasse, die momentan aus zehn Teams besteht – auch, weil dadurch die Einnahmen für jedes einzelne Team zunächst einmal sinken. Sie müssten sich die Erlöse durch den Rechteinhaber Liberty Media dann nämlich mit einem Team mehr teilen.
Neben Haas, der Rennstall, bei dem der deutsche Fahrer Nico Hülkenberg aktuell unter Vertrag steht, wäre Andretti das zweite F1-Team aus den USA. Die Rennserie erlebt in den Vereinigten Staaten aktuell einen beispiellosen Boom. Im kommenden Jahr finden erstmals drei Rennen in den USA statt: zu Austin und Miami gesellt sich Las Vegas.
Als großer Favorit auf eines der Andretti-Cockpits gilt Colton Herta. Der 22-Jährige kommt aus den USA und steht bereits bei Andretti Autosport für die IndyCar-Serie unter Vertrag.
(mit Material von dpa und sid)