Ein kurzer Blick auf die Fahrerwertung in der Formel 1: Red-Bull-Pilot Max Verstappen führt die Tabelle an, mit astronomischen 491 Punkten. Platz zwei belegt dessen Teamkollege Sergio Pérez mit 240 Punkten. Die Fahrer-Weltmeisterschaft ist bereits entschieden, der Konstrukteurstitel ebenfalls gesichert. Bei Red Bull könnte die Stimmung also nicht besser sein, ließe sich vermuten.
Über die gesamte Saison hinweg kamen allerdings immer wieder Gerüchte auf, der Rennstall wolle sich von Sergio Pérez trennen. Schließlich fährt er mit dem identischen Material wie sein Teamkollege zwar insgesamt gute, im Vergleich aber deutlich schlechtere Resultate ein. Und mittlerweile ist der Abstand auf den Drittplatzierten Lewis Hamilton auf 20 Punkte geschrumpft.
Beim Großen Preis von Mexiko, dem Heimrennen von Sergio Pérez, kollidierte dieser mit Ferraris Charles Leclerc. Nach nur einer Kurve war für ihn Schluss. "Ich hatte schon einige wirklich traurige Momente in meiner Karriere", sagte der Red-Bull-Pilot später. "Das hier ist sicherlich der traurigste."
Unterdessen fuhr Daniel Ricciardo beim Schwesterteam Alpha Tauri als Siebter ins Ziel. Ricciardo saß früher bereits bei Red Bull im Cockpit, wechselte darauf aber regelmäßig den Rennstall. Mittlerweile ist er wieder zurück im RB-Kosmos – und macht von sich reden.
Als eine "gute Empfehlung für die Zukunft" bezeichnete Red-Bull-Chef Helmut Marko das Resultat von Ricciardo und befeuerte somit die Spekulationen um einen möglichen Fahrerwechsel umso mehr. Nun hat er sich aber klar hinter seinen Fahrer Pérez gestellt.
"Das ist alles völlig aus der Luft gegriffen", sagte Marko gegenüber "Sport1" über die nicht enden wollenden Spekulationen über einen Fahrerwechsel. "Sowohl Christian Horner (Red-Bull-Teamchef, Anm. d. Red.) als auch ich haben mehrmals betont, dass Pérez auch nächstes Jahr bei uns fahren wird. Unabhängig von den Ergebnissen. Er hat einen Vertrag und an den werden wir uns halten."
Englische Medien hatten zuletzt darüber spekuliert, ob nicht womöglich der McLaren-Pilot Lando Norris als Ersatz für den strauchelnden Pérez herhalten könnte. Aus Spanien waren unterdessen Gerüchte zu hören, Fernando Alonso, Fahrer bei Aston Martin, sei ein potenzieller Ersatz für die Nummer zwei bei Red Bull. Helmut Marko hat einen Verdacht, woher letzteres Gerücht kommen könnte:
Es wäre nicht das erste Mal, dass er seine Heimatmedien nutze, um Stimmung zu machen, behauptet Marko und betont: "Nochmal und zum Mitschreiben: Wir haben nur sportliche Ziele vor Augen, mit denen wir uns bis zum letzten Rennen in Abu Dhabi beschäftigen. Und die sind: Wir wollen alle Rennen gewinnen und mit Pérez den Vizetitel klarmachen."