Zehn von 22 Rennen sind in der diesjährigen Formel-1-Saison bereits gefahren, noch zwei und die Rennserie verabschiedet sich für rund einen Monat in die Sommerpause. Für F1-Fans bedeutet das: Die "Silly season" bricht an. So wird die alljährliche Zeit im Sommer genannt, in der die Cockpits für die neue Saison vergeben werden. Die meisten der Fahrer haben mehrjährige Verträge und für gewöhnlich wechseln die Formel-1-Teams nur in wenigen Fällen.
Vor dem kommenden Rennen in Ungarn – das der Sender Sky am Sonntag um 15 Uhr überträgt und unter anderem für jeden frei verfügbar auf Youtube streamt – ist aus deutscher Sicht vor allem interessant, was aus Mick Schumacher wird. Der 24-Jährige hat sein Cockpit bei Haas nach der vergangenen Saison verloren und hat danach als Reservefahrer bei Mercedes angeheuert.
Hier lauert der Sohn der deutschen Rennfahrerlegende Michael Schumacher auf ein Comeback ins Stammfahrerfeld der Formel 1. Eindruck hat er dabei bereits gemacht: Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Starpilot Lewis Hamilton haben Mick Schumacher jüngst für seine Arbeit im Simulator und bei Testfahrten auf der Strecke in den höchsten Tönen gelobt.
Jetzt hat sich auch sein früherer Teamchef bei Haas, Günther Steiner, in die schwelende Diskussion um Mick eingeschaltet – und dabei eine überraschende Position bezogen.
Denn nach Einschätzung Günther Steiners ist Mick Schumacher aktuell "in der besten Position von allen Leuten", die aktuell kein Cockpit haben. Für den Haas-Teamchef liegt das an Micks Arbeitgeber Mercedes, der seine Beziehungen spielen lassen könnte. "Logischerweise hat Mercedes viele Kundenteams", sagt Steiner in dem Interview mit "n-tv".
Allerdings: Bei den Teams, die Motoren und andere Autoteile von Mercedes beziehen, sind viele der Cockpits langfristig vergeben. Bei McLaren hat Oscar Piastri einen Vertrag bis 2024, Lando Norris sogar bis 2025. Auch Aston Martin setzt über die aktuelle Saison hinaus auf die Fahrerpaarung Lance Stroll und Fernando Alonso.
Bleibt noch Williams übrig, wo Alexander Albon jedoch ebenfalls einen langfristigen Vertrag hat. Lediglich das zweite Williams-Cockpit, das aktuell Rookie Logan Sargeant besetzt, könnte frei werden. Hier stehen die Chancen nicht schlecht, schließlich tut sich Neuling Sargeant in der Königsklasse des Motorsports bislang äußerst schwer: Der Amerikaner ist immer noch punktelos.
Auch eine Rückkehr zu Micks Ex-Team Haas ist nicht ganz abwegig. Denn während Steiner eine baldige Vertragsverlängerung mit Micks Nachfolger Nico Hülkenberg ankündigte, vermied er ein klares Bekenntnis zum zweiten Haas-Piloten, Kevin Magnussen.
Man sei "eigentlich zufrieden" mit der aktuellen Fahrerpaarung, sagte Steiner gegenüber sport.de. Auf die Frage, ob der Däne im kommenden Jahr für Haas fahren werde, entgegnete der Teamchef jedoch ausweichend: "Das müssen wir sehen."