In Runde 27 beim Großen Preis von Monaco verliert Mick Schumacher plötzlich die Kontrolle über sein Fahrzeug, der Wagen dreht sich mehrmals um die eigene Achse und kracht in die Bande. Während sein Crash besonders brutal anzusehen ist, bleibt Mick Schumacher gelassen. "Ich verstehe nicht, was da passiert ist", funkt er frustriert an sein Team noch bevor er aus dem Fahrzeug-Wrack klettert.
Noch am Sonntag die Entwarnung aus dem Medical Centre: Dem 23-Jährigen geht es gut. Dennoch zeigte sich der Deutsche jedoch enttäuscht: "Was das Tempo angeht, waren wir da. Es ging nur darum, das Auto auf der Strecke zu halten. Ich war leider nicht in der Lage, das zu tun.“ Er spekuliert, dass er womöglich einen "feuchten Fleck" auf der Strecke überfahren habe.
Damit wartet Schumacher in seiner zweiten Saison weiter auf seine ersten Punkte in der Formel 1. Nach dem Rennen zeigte er sich jedoch optimistisch: "Die Saison ist noch lang, das Blatt kann sich wenden und sehr schnell in dem Fall. Das habe ich schon früher gezeigt."
Teamchef Günther Steiner äußerte sich zu dem Vorfall zunächst nur knapp. "Bei Mick haben wir ja gesehen, was passiert ist." Nur um dann hinzuzufügen: "Es ist nicht sehr befriedigend, wieder einen großen Unfall zu haben. Wir müssen sehen, wie wir von hier aus weitermachen."
Mit Bruchlandungen kennt sich Schumacher inzwichen aus. Die niederländische F1-Website "F1 maximaal" hatte letztes Jahr vorgerechnet, dass kein anderer Fahrer im Jahr 2021 so viel Unfallschaden verursachte wie er. Demnach kosteten die Schumacher-Crashs das Haas-Team letztes Jahr rund 4.212.500 Euro.
Schon beim Großen Preis von Miami war Schumacher in einen Crash involviert, wurde dadurch aus den Punkte-Rängen geworfen. Der ebenfalls beteiligte Sebastian Vettel schied sogar ganz aus.
Im Gegensatz zu Schumacher konnte Vettel in Monaco endlich mal wieder ein Punkt für seinen Rennstall einfahren. Zwar nur einen, und auch nur nachträglich, weil Alpine-Pilot Esteban Ocon eine fünf Sekunden Strafe auferlegt wurde, aber für den einen Zähler hatte er richtig kämpfen müssen.
Wegen des starken Regens hatte das Rennen für alle verpflichtend auf Regenreifen begonnen. So büßte der auf Neun gestartete Heppenheimer direkt zwei Plätze ein, wechselte so schnell wie möglich auf Intermediärreifen, mehr als Platz Neun war aber auch für Vettel letztendlich nicht drin.
"Wenigstens gehen wir nicht mit leeren Händen nach Hause. So gesehen war das noch eine ordentliche Schadensbegrenzung", schätzte sich Vettel glücklich angesichts des zweiten Punktgewinns dieses Jahr.
Auf die Pirelli-Reifen wollte er trotzdem nochmal zu sprechen kommen. "Auf den Regenreifen habe ich mich sehr schwergetan, die waren einfach extrem langsam. Sie sind viel zu hart für diese Strecke und selbst für Imola waren sie zu hart."
Der Reifen sehe zwar "nett aus, aber eigentlich bringt er gar nichts. Sobald du auf den Intermediate gehen kannst, tust du das." Sein vernichtendes Urteil: "Es ist einfach ein schlechter Reifen."
(kpk)