Es war kein erfolgreiches Jahr für Mick Schumacher. Nach zahlreichen persönlichen Niederlagen steht seit einigen Wochen fest: Der Sohn des Formel-1-Idols Michael Schumacher darf nicht mehr länger für das Haas-Team fahren. Nach seinem vorübergehenden Formel-1-Aus ist Mick auf der Suche nach einem neuen Team, seine Zukunft ungewiss. Doch für ihn ist klar: Das kann es noch nicht gewesen sein.
Schumacher will offenbar auf jeden Fall weiterhin als Pilot in der Königsklasse bleiben, wie er im Interview mit "auto motor sport" verriet. Demnach habe er sich noch nicht genug beweisen können: "Ich will auf jeden Fall in der Formel 1 bleiben und schaue mir jetzt die Optionen an, die es gibt. Und hoffentlich suche ich mir die richtige aus. Ich würde gerne allen, die nicht an mich glauben, beweisen, dass sie falsch liegen."
Interesse an einem Plan B hat er demnach nicht. Auf Alternativen angesprochen, antwortete er ausweichend. In seinen Gedanken gibt es offenbar keinen anderen Weg, der ihn so glücklich machen würde wie die Formel 1: "Plan A war immer in der Formel 1 zu bleiben", sagte er. Dafür muss der 23-Jährige aber erstmal ein Team finden, das ihn aufnimmt.
Klar ist nur, dass er in der kommenden Saison kein Stammfahrer ist. Für ihn bleibt somit nur noch der Job als Testfahrer.
Das könnte etwa Mercedes sein. Zuletzt mehrten sich die Hinweise, dass Mick Schumacher in der kommenden Saison bei Mercedes unter Vertrag steht. Dass Interesse vonseiten der Silberpfeile besteht, bestätigte kürzlich auch Teamchef Toto Wolff.
Noch immer hadert Mick mit seinem Aus bei Haas. Er ist der Überzeugung, dass man im Team von Günther Steiner nicht genug Geduld mit ihm gehabt habe. Mick gibt sich selbstbewusst: "Ich weiß, was ich kann, habe es in den Junior-Kategorien bewiesen und sehe keinen Grund, warum mir das in der Formel 1 nicht auch gelingen sollte."
Der Formel-2-Meister von 2020 habe sich in der Formel 1 wohlgefühlt und weiterentwickelt: "Ich habe mich mit jedem Mal, in dem ich ins Auto eingestiegen bin, wohler gefühlt."
Dennoch sei die Formel 1 ein "ganz anderes Kaliber" als alle anderen Rennsportkategorien, die er bisher gefahren sei.
Indirekt gibt er dem Haas-Team die Schuld dafür, wie alles gelaufen ist. Im Motorsport entwickeln sich laut Schumacher die Teams weiter. Deshalb sei es schwer, sich selbst zu messen. "Wenn sich ein anderes Team verbessert und deines nicht, gehst du gefühlt rückwärts, auch wenn du als Fahrer besser geworden bist", urteilte er.
Aber auch sich selbst beurteilt er kritisch. So habe er in der letzten Saison Fehler gemacht. Etwa im teaminternen Duell mit Kevin Magnussen habe er mitunter zu viel gewollt und sich so beim Setup verrannt.
"Er ist ohne große Erwartungen in diese Saison gegangen. Er hatte nichts zu verlieren, ich dagegen schon. Unter den Vorzeichen war meine Herangehensweise im Rückblick wahrscheinlich falsch", sagte Schumacher.