Vor einer Woche postete Ralf Schumacher bei Instagram ein Bild, das ihn zusammen mit seinem Freund zeigte. Darunter schrieb er: "Das Schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann".
Der Post war gleichbedeutend mit Schumachers Coming-out. Der ehemalige Formel-1-Fahrer ist seit zwei Jahren mit seinem Freund Etienne zusammen. Etliche Prominente hatten sich anschließend zu dem Schritt geäußert – größtenteils fielen die Reaktionen sensibel aus, Schumacher erhielt viel Zuspruch.
Prominente wie Bill Kaulitz und Formel-1-Pilot Lewis Hamilton hoben Ralf Schumachers besondere Situation als Ex-Sportler hervor, der immer noch mit der männerdominierten Branche verbandelt ist. "Es ist eine Sache, zu sagen, der Sport sei inklusiv und eine andere, wirklich dafür zu sorgen, dass wir uns alle sicher fühlen in dieser Umgebung, so wie wir sind", äußerte sich etwa Hamilton nachdenklich.
Eine Woche nach seinem Coming-out war Ralf Schumacher wieder als Formel-1-Experte für den Sender Sky im Einsatz – und das beim Rennen in Budapest, Ungarn. Das ohnehin konservative Land gilt unter der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán als zunehmend queerfeindlich.
Bei einem Vorbericht zum Rennen in Budapest kam Schumachers Coming-out zur Sprache, berichtet RTL. Im Gespräch mit einem Sky-Moderator erklärte der 49-Jährige: "Also, ich habe mit der Dimension an Reaktionen und auch mit den vielen positiven Nachrichten nicht gerechnet".
Schumacher hatte seinen aufsehenerregenden Post nahezu parallel zum Anpfiff des EM-Finales zwischen Spanien und England veröffentlicht – angeblich, um möglichst wenig Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.
Denn allzu viel möchte er gar nicht über sein Privatleben sprechen, das wird auch bei dem Rennen deutlich.
Über sein Liebesleben sagte er in dem Gespräch nachdrücklich: "Es ist privat und es gehört weder hier in die Rennstrecke zur Formel 1, noch zu meinem Job bei Sky." Damit dürfte das überaus private Thema auch bei seinem Arbeitgeber abgehakt sein.
Von seiner Familie erhielt Schumacher ebenfalls Rückhalt. Sein Sohn David schrieb: "Es freut mich sehr, dass du endlich jemanden gefunden hast, bei dem man wirklich merkt, dass du dich sehr wohl und geborgen fühlst, egal ob Mann oder Frau." Er stehe zu 100 Prozent hinter seinem Vater und fügte hinzu: "Wünsche euch alles Gute und herzlichen Glückwunsch."