Das schnelle Auto des Haas-Teams von Mick Schumacher (rechts) und Kevin Magnussen macht die Konkurrenz stutzig. Bild: ATP photo agency / CROSS Clay
Formel 1
Ist Mick Schumachers Auto womöglich illegal? Diese Frage wird in der Formel 1, wo am Sonntag das Rennen im italienischen Imola ansteht, aktuell heiß diskutiert. Denn manchen Konkurrenten kommt die diesjährige Leistungssteigerung des Haas-Teams verdächtig vor. Es steht der Vorwurf im Raum, der Rennstall von Mick Schumacher habe bei der Entwicklung des Autos beim WM-Spitzenreiter Ferrari abgeschaut.
Weil Haas ganz offiziell ein Kundenteam von Ferrari ist, bekommen sie neben dem Motor unter anderem auch die Radaufhängung und das Getriebe von den Italienern geliefert. Solche Kooperationen sind in der Formel 1 üblich und bestehen zum Beispiel auch zwischen den Teams Mercedes und McLaren.
Doch Haas steht im Verdacht, noch mehr vom Auto des "großen Bruders" Ferrari kopiert zu haben – was illegal wäre. Dass das Team inzwischen einen Standort in Maranello hat, wo auch Ferrari seine Autos baut, werten viele als Indiz für die vermeintlich zu enge Kooperation.
Haas wird verdächtigt, sein Formel-1-Auto nicht selbstständig entwickelt zu haben. Bild: Hasan Bratic / Hasan Bratic
Mercedes-Teamchef Toto Wolff mit überraschender Bemerkung
Im Fahrerlager trägt der Haas-Bolide deshalb schon den Spitznamen "Weißer Ferrari". Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte kürzlich vielsagend: "Sie [Haas, Anm. d. Red.] haben einen interessanten Schritt gemacht. Für uns ist das etwas, woraus wir unsere Lehren ziehen. Wir haben 2000 Mitarbeiter und waren in der Vergangenheit erfolgreich. Und plötzlich kämpfen wir gegen ein Team, das viel kleiner ist."
Doch Haas-Teamchef Günter Steiner bestreitet die Vorwürfe. "Was wir machen, machen wir alles dem Reglement entsprechend", sagte der Südtiroler gegenüber n-tv. Weder verbaue Haas mehr Ferrari-Teile als erlaubt, noch tausche man Daten mit der Scuderia aus. Vor der FIA, die überwachen soll, ob die Autos den Regularien entsprechen, habe man bei Haas nichts zu verbergen, sagt Steiner.
Haas-Teamchef Günter Steiner weist die Kritik an seinem Rennstall zurück. Bild: Eibner Pressefoto / Eibner/Memmler
Sollten sich die Vorwürfe gegen Haas dennoch als wahr erweisen, droht dem Team eine harte Strafe. Einen ähnlichen Fall gab es nämlich schon in der vorletzten Saison. Da fuhr der Rennstall Racing Point (heute Aston Martin) mit einem Auto, das dem damaligen Branchenprimus Mercedes zu ähnlich war. Für den von Fans und Experten wegen seiner Lackierung "Pink Mercedes" genannten Rennwagen bekam Racing Point 15 WM-Punkte Abzug und musste 400.000 Euro Strafe zahlen.
(nik)
Was für ein Rennen, was für ein Sieg: Max Verstappen hat nach monatelanger Durststrecke pünktlich zum Saisonendspurt im Titelrennen wieder einen Grand Prix gewonnen. Und wie. Der Niederländer startete nach einem enttäuschenden Qualifying von Platz 17 aus und pflügte in seinem Red-Bull-Wagen quer durchs Feld bis ganz nach vorne.