Nach zwei Jahren als Stammfahrer in der Formel 1 ist seit November 2022 klar, dass statt Mick Schumacher nun Nico Hülkenberg für das Haas-Team fährt. Schumacher ist dagegen in dieser Saison nur Ersatzfahrer für Mercedes sowie McLaren. Damit wurde ihm jedoch Unrecht getan, deutete eine F1-Legende jetzt öffentlich an.
Der Motorsportfunktionär und ehemalige Rennfahrer Hans-Joachim Stuck hat sich zum ersten Rennen in Bahrain geäußert. Dabei bewertete er die Performance sämtlicher Teams und Fahrer, ging aber auch auf Schumacher ein – wobei er indirekt auch gegen Haas austeilte.
Stuck schätzt die Leistung von Hülkenberg gegenüber "Eurosport" als gut ein. Es habe ihn jedoch verblüfft, dass Hülkenberg im Rennen selbst so schlecht abschnitt. Im Qualifying war der Haas-Pilot noch auf dem zehnten Platz gelandet – im Rennen belegte er den 15. Platz. Dieses Ergebnis zeige laut Stuck, dass es in den vergangenen beiden Jahren nicht an Mick Schumacher selbst lag, dass Haas wenig Punkte einfuhr. Vielmehr macht Stuck hauptsächlich den Boliden verantwortlich, in dem Schumacher saß:
Gerade mit dem Zusatz, dass Schumacher "doppelt Unrecht getan wurde", kritisiert Stuck auch das Haas-Team mit Chef Günther Steiner. Steiner hatte immer betont, dass Schumacher Punkte liefern müsse, damit er seinen Stammplatz beim US-Team behalten könne. Lediglich in seinem zweiten Formel-1-Jahr bei den Rennen in Silverstone und Spielberg sammelte Schumacher insgesamt zwölf Punkte – zu wenig, um in der Formel 1 zu bleiben.
Neben der Aussage zu Mick Schumacher lobt Stuck allerdings auch Aston-Martin-Pilot Lance Stroll. Der 24-jährige Kanadier fuhr in Bahrain trotz eines gebrochenen Zehs und einer frisch operierten Hand und wurde Sechster. Neben der Anerkennung, die Stuck Stroll entgegenbrachte, wies er jedoch auch hier auf die Rolle des Autos in der Formel 1 hin: "Man sieht es ganz deutlich: Wenn das Auto passt, dann kann er auch vorne mitfahren".
Stuck gratulierte auch Red Bull zum Doppelsieg von Max Verstappen und Sergio Pérez. Gleichzeitig lobt er auch die Leistung des zweiten Aston-Martin-Fahrers, Fernando Alonso. Die klare Dominanz von Red Bull habe ihn trotzdem überrascht, gleichzeitig könne er sich vorstellen, dass "Verstappen mit diesem Vorsprung nicht alles gezeigt hat". Stuck fügte an: "Das heißt, dass Red Bull mehr in petto hat, als sie auf den Tisch gelegt haben."
Trotz dessen fügte er auch hier an, welch Bedeutung der Rennwagen bei der Leistung in der Formel 1 habe. So würde Stuck gerne sehen, was geschehen würde, "wenn wir Hamilton in den Red Bull und Verstappen in den Mercedes setzen". Hamilton kam im Mercedes lediglich als fünfter Fahrer ins Ziel. Von der Leistung des eigenen Autos war Mercedes-Chef Toto Wolff beim Saisonauftakt alles andere als begeistert, kurz nach dem Rennen resümierte er sogar: "Alles ist schlecht."