Eigentlich genießt Max Verstappen bei Red Bull sowas wie Narrenfreiheit. Der Niederländer ist der beste Fahrer seiner Generation und hat mit den Bullen in den vergangenen drei Jahren alles gewonnen, was man in der Formel 1 gewinnen kann.
Auch weil Konkurrent Mercedes offensiv an dem Ausnahmekönner baggert und ihn spätestens 2026 abwerben will, ist man bei Red Bull bemüht, Verstappen nicht zu verärgern.
So rissen sich die Bosse nach dem vergangenen Rennen in Ungarn am Riemen und ließen die Schimpftiraden, die Verstappen in Budapest am Funk gegen das Team richtete, über sich ergehen. Gerügt wurde der Starpilot nicht, vielmehr suchten Christian Horner und Co. den Fehler bei sich.
Einige Medien hatten Verstappens unsouveränen Auftritt beim Ungarn-Rennen, das er nach einer Kollision mit Lewis Hamilton auf dem fünften Platz beendete, in Verbindung gebracht mit einer nächtlichen Aktion des 26-Jährigen wenige Stunden vor Rennbeginn.
Diese hat nun vor dem anstehenden Rennen im belgischen Spa-Francorchamps (Sonntag, 15 Uhr) Konsequenzen für den F1-Superstar.
Denn Verstappen ist ein passionierter "Simracer", das heißt, er fährt auch virtuell viel und erfolgreich Autorennen. Er ist Teilhaber von "Team Redline" und tritt selbst regelmäßig für seine eSports-Mannschaft an.
Am Abend vor dem Rennen in Ungarn sprang Verstappen kurzfristig für einen erkrankten Kollegen ein und fuhr bei dem virtuellen 24-Stunden-Rennen von Spa mit. Bis um 3.18 Uhr morgens war der Red-Bull-Star dafür im Einsatz. Nach dem F1-Rennen am Sonntag kam daher bei einigen Fans und Expert:innen die Frage auf, ob Verstappens Performance womöglich unter der nächtlichen Gamingsession gelitten hat.
Wie Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko in seiner Kolumne bei dem Online-Portal "Speedweek" verrät, haben sich Verstappen und Red Bull auf einen Deal geeinigt. "Wir haben vereinbart, dass er künftig so spät keine Simulationen mehr fährt", schreibt Marko darin.
Zu der Kritik an Verstappen wegen des Simracing-Einsatzes betonte Helmut Marko jedoch auch: "In Imola ist er nach einem Sim-Racing-Einsatz auch erst um drei Uhr in der Nacht ins Bett – und hat dann den Grand Prix gewonnen." Der dreifache Weltmeister habe einen anderen Schlafrhythmus und "hatte seine sieben Stunden Schlaf", betont der Österreicher.
Mit einem anderen seiner Hobbys hat Verstappen im Vorfeld des belgischen Grand Prix wiederum für Begeisterung gesorgt. Auf einem Video von Red Bull ist zu sehen, wie der F1-Star zahlreiche Katzenarten korrekt benennen kann. Darunter kaum geläufige Bezeichnungen wie die schottische Faltohrkatze oder Li Hua.