Frisch geduscht ist Lewis Hamilton nach seinem dritten Platz beim Rennen in Budapest am Sonntag vor die versammelten Pressevertreter:innen getreten. Bevor der Mercedes-Star Platz nahm, musste er sich allerdings erst einmal eine Weile das Wasser aus dem Ohr schütteln.
Angesichts des 200. Podestplatzes seiner Karriere präsentierte sich der 39-Jährige nach der Hitzeschlacht von Ungarn in bester Laune. Ein FIA-Verantwortlicher reichte ihm noch einen Handventilator, denn Hamilton hatte – nach 70 Runden in der Hitze des Hungarorings – etwas frische Luft bitter nötig.
Womöglich muss er in Zukunft jedoch gar nicht mehr so schwitzen wie am Sonntag in Ungarn.
Denn laut einem Bericht von "motorsport.com" prüft der internationale Automobilverband (FIA), nach der Sommerpause ein Kühlungssystem für die Formel-1-Cockpits zu testen. Dieses soll gekühlte Luft zum Fahrer leiten und bei entsprechenden Bedingungen angebaut werden können.
Angesichts der 31 Grad, die am Rennsonntag auf der Rennstrecke bei Budapest herrschten – den Grand Prix gewann übrigens McLaren-Fahrer Oscar Piastri vor seinem Teamkollegen Lando Norris – drängte sich die Frage nach dem Wohlergehen der Fahrer erneut auf.
watson war vor Ort und fragte Rekordchampion Hamilton nach seiner Meinung zur "Klimaanlage" im Cockpit.
"Davon wusste ich noch nichts und ich denke auch nicht, dass wir es brauchen", entgegnete der siebenfache F1-Weltmeister auf die Frage von watson. Hamilton stellte klar: "Das ist die Formel 1 und es ist nun mal hart in solchen Bedingungen. Aber wir sind hoch bezahlte Athleten und trainieren verdammt hart, um in der Hitze zu bestehen."
An Orten wie Katar oder Singapur Rennen zu fahren, sei natürlich nicht leicht. "Aber ich denke nicht, dass wir eine Klimaanlage im Auto brauchen", sagte Hamilton.
Der Brite musste die Pressekonferenz anschließend verlassen, weil er wegen einer Kollision mit Max Verstappen im Kampf um Platz Drei noch zu den Rennkommissaren gebeten wurde. Sein niederländischer Rivale im Red Bull fiel wegen des Zusammenstoßes auf Platz Fünf zurück, auf dem er – schimpfend wie ein Rohrspatz – ins Ziel fuhr.
Der Crash zwischen Hamilton und Verstappen sowie der Zoff des Red-Bull-Piloten mit seinem Team über die Rennstrategie waren am Sonntag die beherrschenden Themen in Ungarn – neben der McLaren-Stallorder an der Spitze des Feldes natürlich.
Das Siegerteam hatte seine Piloten wenige Runden vor Schluss dazu aufgefordert, die Plätze zu tauschen und Oscar Piastri somit seinen ersten F1-Sieg überhaupt beschert. Dessen Teamkollege Lando Norris hatte zuvor von einer strategischen Entscheidung von McLaren profitiert, die Startsieger Piastri klar benachteiligt hatte.