Sergio Pérez gibt sich weiter kämpferisch. Trotz nur 15 Punkten aus den vergangenen sechs Rennen hat der Red-Bull-Pilot vor dem Rennwochenende in Ungarn betont, dass er weiter an die Wende glaubt und sogar Motivation aus der Kritik an ihm zieht.
"Viele Fahrer da draußen hätten gerne meinen Platz, ist ja logisch", erklärte Pérez in Budapest. "Der Lärm" sei eben größer, wenn man für Red Bull fahre, doch genau diese Herausforderung sei der Grund, warum er den Spitzenplatz nicht räumen will. "Es ist richtig hart, es zieht alles aus dir raus, und deshalb will ich weitermachen."
Zuletzt hatten sich die Gerüchte gemehrt, dass Red Bull seinen kriselnden Fahrer – trotz jüngster Vertragsverlängerung um zwei Jahre – schon bald vor die Tür setzen könnte.
Die Teamverantwortlichen fürchten demnach um den Titel in der Konstrukteurswertung, wo Konkurrenten wie McLaren und Ferrari langsam aufschließen. Eine Trennung in der Sommerpause, die nach dem Belgien-Rennen Ende Juli beginnt, soll im Raum stehen.
Auch Red Bulls technischer Direktor Pierre Waché hat am Freitag Stellung zum Dauerthema Pérez bezogen.
In einer Pressekonferenz am Freitag wurde Waché – der mit seinem Team hauptverantwortlich dafür ist, dass Red Bull ein starkes Auto an den Start bringt – gefragt, warum Pérez nicht in Form kommt.
"Wenn ich das wüsste, würde ich es fixen", äußerte sich der Red-Bull-Direktor ratlos. "Es ist schwer zu sagen, aber wir versuchen, ihm zu helfen, das Potenzial des Autos auszuschöpfen". Es gehe im Falle von Pérez jedoch nicht nur darum, wie wohl oder unwohl dieser sich mit dem Auto fühle. "Manchmal hat er auch einfach Pech, vor allem im Qualifying und das hat dann Folgen für das ganze Rennen", betonte Waché.
Ob dem Mexikaner das Selbstvertrauen im Auto fehle, wurde der Technikboss der Bullen dann gefragt. Das könne er nicht beurteilen, sagte Waché, er sei ja kein Fahrer.
"Aber das Auto macht nicht, was er will und das ist etwas, was wir auf unserer Seite angehen müssen", erklärte er und nahm damit die technische Abteilung von Red Bull in die Pflicht.
Während Teamkollege Max Verstappen seit drei Jahren dominant von Weltmeistertitel zu Weltmeistertitel fährt, bekommt Pérez im teaminternen Duell keinen Fuß auf den Boden.
Trotz der Überlegenheit des Red Bulls liest sich die jüngste Bilanz des 34-Jährigen extrem bitter: Crashs in Monaco und Kanada, Achter beim Grand Prix in Barcelona, Siebter in Österreich und zuletzt Platz 17 in Silverstone.
Sollte Red Bull tatsächlich bald die Reißleine ziehen, wären die naheliegendsten Kandidaten für den Platz an der Seite von Verstappen Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo, die Fahrer von Schwesterteam Visa Cash App RB.