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Sushi: Soja-Fisch nach neuem Gesetz im ersten Staat verboten

Ist er nicht putzig?
Ist er nicht putzig?Bild: wikicommons/cc by 2.0
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Erstes Verbot gegen beliebtes Sushi-Gimmick

Sie sind klein, kultig – und bald Geschichte: Die fischförmigen Sojasaucen-Fläschchen gehören für viele zum Sushi-Erlebnis dazu. Doch jetzt sagt ein Staat dem Plastik-Gimmick den Kampf an. Warum das Verbot mehr als nur Symbolpolitik ist.
01.09.2025, 12:1901.09.2025, 12:19
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Es ist doch immer schön, wenn sich eigentlich nur kleines Beiwerk plötzlich zu einem Wohlfühl-Gimmick entwickelt. Und dieser Status lässt es schnell unverzichtbar wirken, beinahe wie die eigentliche Attraktion. Aber es ist und bleibt eigentlich Beiwerk.

Ein besonders prominentes Beispiel sind die kleinen fischförmigen Sojafläschchen aus Plastik, die bei so gut wie jeder Sushi-Imbiss-Lieferung dabei sind – weltweit. Witzig sind sie, die Fischis – und so sinnvoll wie Trinkhalme. Und auch wenn ihre Form Gegenteiliges aussagt – dass sie in vielen Fällen im Meer landen, ist nicht gut. Und auch nicht harmlos.

Die Fische könnten aber künftig auf die Rote Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) landen, unter der Rubrik "EX" für ausgestorben. Den ersten Schritt dazu hat ein Staat nun gemacht.

Neues Gesetz sorgt für Tod von Soja-Fischen

Denn Südaustralien hat als erster Ort weltweit die kleinen Soja-Fische verboten – im Rahmen eines Gesetzes gegen Einwegplastik. Das tritt ab dem 1. September in Kraft.

Demnach sind in Südaustralien vorgefüllte Sojasaucenbehälter mit Deckel, Verschluss oder Stopfen und einem Inhalt von weniger als 30 Milliliter verboten. Plastikbeutel bleiben zwar erlaubt, die Regierung hofft jedoch, dass in Sushi-Läden stattdessen Großflaschen oder Spender zum Einsatz kommen.

Die südaustralische Umweltministerin Susan Close sagte laut dem "Guardian", dass die Behälter nur für wenige Sekunden verwendet werden. "Aufgrund ihrer geringen Größe können sie leicht fallen gelassen, weggeweht oder in die Kanalisation gespült werden, was sie zu einem häufigen Bestandteil von Strand- und Straßenmüll macht."

Vielleicht gibt es bald ein besseres Sushi-Gimmick

Gefährlich sind sie vor allem im Meer, da diese, so erklärt es Meeresökologin Nina Wooten gegenüber dem "Guardian", von Meereslebewesen mit Nahrung verwechselt werden könnten. "Wenn es noch nicht in Mikroplastik zerlegt wurde und in seiner ganzen Form herumschwimmt, könnten andere Organismen, die Fische dieser Größe fressen, es für einen Fisch halten und es dann fressen", sagte sie.

Also: Die Fische sind ein nettes Gimmick, aber ihr Nutzen steht in keiner Relation zu den Folgen, die sie mit sich bringen. Vielleicht findet sich ja irgendwann ein neues.

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