Hoffnung für viele Jugendliche: EU gibt grünes Licht für neues Akne-Medikament
Fettige Haut, schwarze Mitesser, entzündete Pickel und rote Knötchen – wer unter Akne leidet, hat es meist nicht einfach. Die Schwere der Hautveränderungen variiert zwar, doch gerade im Jugendalter sind sehr viele Menschen von der Erkrankung betroffen.
In der Regel kommt es zu einer Überproduktion von Talg, die in Kombination mit abgestorbenen Hautzellen und Bakterien verstopfte Poren zur Folge hat.
Die Ursachen für Akne sind vielfältig und umfassen hormonelle Veränderungen, genetische Veranlagung, Stress, bestimmte Medikamente sowie eine unausgewogene Ernährung. Auch Umweltfaktoren und Hautpflegeprodukte können die Entstehung oder Verschlechterung der Akne beeinflussen.
Bisher hat man zur Behandlung der Hauterkrankung vor allem auf antibakterielle Salben oder Cremes gesetzt, die Antibiotika beziehungsweise Azelainsäure oder Benzoylperoxid enthalten. Die sind durchaus wirksam.
Erste therapeutische Innovation seit 40 Jahren
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat nun aber grünes Licht für ein weiteres Medikament gegen Akne gegeben. Die EMA habe sich für die Zulassung von Winlevi "zur Behandlung von Akne im Gesicht bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren" ausgesprochen, erklärte der irische Hersteller Cosmo am Mittwoch.
Winlevi basiert auf dem Wirkstoff Clascoteron und gilt als die erste therapeutische Innovation seit rund vierzig Jahren gegen Akne.
Anders als viele etablierte Therapien zielt Winlevi auf die Androgenrezeptoren in der Haut ab. Dort blockiert der Wirkstoff Clascoteron die Wirkung eines Hormons, das die Talgproduktion und Entzündungsprozesse fördert.
Medikament bereits in den USA und Großbritannien zugelassen
Die Behandlung der Hautkrankheit mit Winlevi ist bereits seit Längerem in den USA, Großbritannien und anderen Ländern möglich. In der EU hatte das Pharma-Unternehmen Cosmo lange Zeit mit der Beantragung einer Zulassung gewartet, ohne konkrete Gründe dafür zu nennen.
Bei einer ersten Prüfung im Frühjahr hatte die EMA eine Zulassung des Medikaments für Jugendliche noch abgelehnt. Sie befürchtete schädliche hormonelle Nebenwirkungen in einer für die Entwicklung zum Erwachsenenalter entscheidenden Phase.
Cosmo legte nach eigenen Angaben daraufhin ein neues Dossier vor, das eine "eingehende klinische Bewertung" durch mehrere Dermatolog:innen und Endokrinolog:innen enthält.
Die nun erfolgte Empfehlung der EMA bedeutet jedoch nicht, dass das Medikament sofort in den EU-Ländern verfügbar sein wird. Die Entscheidung darüber obliegt den nationalen Gesundheitsbehörden.
(mit Material von dpa)