Impfung gegen Krebs: Individueller Wirkstoff sorgt für weniger Rückfälle bei Hautkrebs
Im Jahr 2023 zählte das Statistische Bundesamt in Deutschland 238.622 Tote aufgrund von Krebs. Damit waren Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache bundesweit. Forschende arbeiten auf Hochtouren, um neue, mögliche Krebstherapien zu entwickeln.
Ein neuer Durchbruch ist nun mit einem Impfstoff gelungen: Eine mRNA-Impfung, maßgeschneidert für jede:n einzelne:n Patient:in, soll das Immunsystem gezielt gegen übrig gebliebene Krebszellen trainieren.
Das maligne Melanom, also der schwarze Hautkrebs, weist eine hohe Rückfallrate auf – selbst nach erfolgreicher Operation und Entfernung des Tumors. Der Grund: Tumorreste können im Körper verbleiben und später als Metastasen wieder auftreten. Die Prognose für Patient:innen war bis vor wenigen Jahren oft sehr schlecht, insbesondere bei fortgeschrittenem Stadium.
Medizinischer Durchbruch mit Impfung
Ein neuartiger Therapieansatz kombiniert eine personalisierte mRNA-Impfung mit dem Entfernen des Tumors. Die Impfung wird exakt auf Tumor-spezifische Merkmale der jeweiligen Patient:innen zugeschnitten und gezielt eingesetzt, um das Immunsystem gegen die Krebszellen zu unterstützen.
Studienleiter Thomas Eigentler vom Hauttumorzentrum der Charité in Berlin sagt gegenüber dem ZDF: "Falls der Krebs wieder auftritt, weiß das Immunsystem genau, jetzt ist es soweit und kann dagegen vorgehen." Er sieht das Ziel noch nicht erreicht, aber einen Erfolg darin, dass erkrankte Personen eine normale Lebensqualität erreichen können.
Wie das Onko-Internetportal berichtet, sank in der klinischen Studie Keynote-942 das Risiko für Rückfall oder Tod bei Patient:innen mit operiertem Melanom um 49 Prozent im Vergleich zur Standard-Immuntherapie.
Etwa 75 Prozent der Geimpften blieben zweieinhalb Jahre nach der Diagnose rückfallfrei. Die Impfung wurde zudem gut vertragen, mit nur milden Nebenwirkungen wie lokalen Reaktionen oder leichtem Fieber. Allerdings fehlen noch Langzeitstudien.
Große Hoffnung für weitere Erfolge
Jedoch kommt die Impfung nicht für alle Patient:innen infrage, sondern nur für jene, für die ein Rückfall wahrscheinlich ist. Insbesondere ist die Impfung auch keine präventive Maßnahme, sondern eine Therapieform im Zuge der Krebsbehandlung. Bereits 2026 könnte die Impfung in Deutschland zugelassen sein.
Mit dieser innovativen Entwicklung ist die Hoffnung groß, dass künftig auch andere aggressive Krebsformen mit dieser Methode heilbar sind. Für Patient:innen mit schwarzem Hautkrebs bietet die neue Therapieform jedoch jetzt schon eine neue Möglichkeit.