Es brodelt bei Red Bull. Sergio Perez steht seit Wochen unter Beobachtung und entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind. Sky-Experte Ralf Schumacher plädierte sogar jüngst dafür, den Mexikaner zu entlassen.
"Red Bull hat so viele Fahrer. Das muss ein Ende nehmen", sagte Schumacher am Rande des Grand Prix von Ungarn. "Man sollte ihn echt erlösen. Das tut mir leid. Für ihn ist es ja auch eine Katastrophe."
Am kommenden Wochenende steht nun der Große Preis von Belgien an – der letzte vor der knapp einmonatigen Sommerpause. Und womöglich auch der letzte für Sergio Perez im Cockpit von Red Bull.
Perez ist nur noch auf dem siebten Tabellenplatz in der Fahrerwertung und droht, seinen Rennstall auch in der Konstrukteurswertung herunterzuziehen. Sollte er das Podium in Spa-Francorchamps verpassen, wird es wahrscheinlicher, dass sich Red Bull in der Pause von ihrem Zweitfahrer trennt.
Aber damit nicht genug, auch der Poster Boy der Formel 1 und amtierende Weltmeister Max Verstappen hat aktuell das Nachsehen. "Wir wissen, dass wir im Vergleich zu McLaren im Rückstand sind, und das ist natürlich nicht schön", sagte Verstappen, der beim Ungarn-GP nur als Fünfter die Ziellinie überquerte und währenddessen vor allem durch Schimpftiraden am Funk aufgefallen war. Es droht, noch schlimmer zu kommen.
Wie die Formel-1-Plattform "GPBlog" und die britische Tageszeitung "Daily Mirror" übereinstimmend berichten, wird Verstappen in Belgien wohl eine heftige Startplatzstrafe in Kauf nehmen müssen.
Der Hintergrund: Jedem Fahrer stehen pro Saison nur vier Verbrennungsmotoren zu. Max Verstappen hat das Limit bereits ausgereizt, was bedeutet, dass er bei einem weiteren Wechsel eine Grid Penalty kassieren würde.
"Es ist unvermeidlich, dass wir zu einem Zeitpunkt im Jahr eine Strafe bekommen werden", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner bereits Anfang des Monats. "Es ist einfach die Frage, wann du das strategisch am besten machst. Wir werden mit Honda daran arbeiten." Und der Moment könnte nun gekommen sein.
Spa gilt als eine Strecke, in der es vergleichsweise einfach ist, zu überholen. Insofern wäre eine Platzstrafe in dem Rennen einigermaßen verkraftbar. Bereits 2022 fuhr Verstappen von Startplatz 14 noch an all seinen Konkurrenten vorbei auf Position eins – allerdings mit erheblich schwächerer Konkurrenz.
Der Niederländer wartet seit nunmehr drei Rennen auf einen Sieg – das gab es zuletzt 2021. McLaren stellt aktuell das deutlich bessere Auto, die Updates an dem RB20 haben bislang keine Wende gebracht. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko sagte zuletzt alarmiert: "Das heißt, wir müssen weiter hart arbeiten und dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben, sonst sind wir Zweiter".