Auch etwa elf Jahre nach Michael Schumachers Skiunfall und seinem verletzungsbedingten Rückzug aus der Öffentlichkeit bleibt die größte deutsche Rennfamilie in der Formel 1 präsent. Bruder Ralf, ebenso wie Michael Ex-F1-Pilot, ist auch in der laufenden Saison regelmäßig Experte bei den Grands Prix.
Und Michaels Sohn Mick wiederum hat auch eine Rennkarriere gestartet und in den vergangenen Monaten auf eine Rückkehr in die Königsklasse des Rennsports gehofft. Doch vergebens: Ob es in Zukunft überhaupt einen Schumacher in einem Formel-1-Stammcockpit zu sehen gibt, bleibt ungewiss. Ob es einen weiteren F1-Titel für die Familie gibt, umso mehr.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Michael Schumachers erstem WM-Titel hat sich RTL-Reporterlegende Kai Ebel nun an das entscheidende Rennen damals zurückerinnert.
Dabei hat er auch etwas über die "zwei Michael Schumachers" erzählt.
Früher, zu Schumacher-Zeiten, hatte die Formel 1 in Deutschland noch einen anderen Stellenwert. Bei vielen Familien in der ganzen Republik waren die Sonntagmittage im zweiwöchigen Rhythmus fest belegt: Um kurz vor 14 Uhr versammelten sich Alt und Jung vor dem Fernseher, "Formel 1 fängt an" schallte es durch den Flur, hoffentlich erwischt Schumi einen guten Start.
So richtig fing das alles in den Neunzigern an. Damals übertrug RTL turnusmäßig das komplette Programm: alle Rennen, Qualifyings, manchmal auch freie Trainings. Ganz nah dabei war auch immer Kai Ebel.
Er war damals als Boxengassen-Reporter vor Ort bei den Fahrern und ihren Teams, verfolgte alle Rennen somit aus nächster Nähe. Bei "sport.de" erinnert er sich nun an Michael Schumachers ersten WM-Sieg 1994 zurück. Dieser sei neben dem ersten Sieg mit Ferrari "sicher die zwei sportlich emotionalsten Momente" in Schumachers Leben gewesen.
Ebel erinnert sich dabei auch an Schumachers Voraussetzungen für seine erfolgreiche Karriere zurück. Der später siebenmalige Weltmeister sei immer höchst professionell gewesen. Daher hätten ihn die britischen Sportmedien auch zwischenzeitlich als "Roboter" bezeichnet. Ebel schwärmt von Schumacher:
Doch das sei nur die eine Seite von ihm gewesen. Ebel weist aber explizit darauf hin, dass es immer "zwei Michael Schumachers" gegeben habe. Die andere Seite von ihm beschreibt der RTL-Reporter als lockerer.
Außerhalb der Rennstrecke habe es Schumacher "auch ordentlich fliegen lassen und krachen lassen". Dinge wie Etikette seien ihm dann egal gewesen.
So berichtet Ebel etwa, wie Schumacher nach dem Titelgewinn in Australien mit Cowboyhut und Cowboystiefeln in ein Lokal in Adelaide kam und dort auch tanzte.