Die neue Formel-1-Saison läuft für das Haas-Team um den deutschen Nico Hülkenberg noch nicht so wie erhofft. Zwar startete der 34-Jährige im ersten Saisonrennen in Bahrain von Platz zehn, doch am Ende landete er nur auf Rang 15. Und auch Teamkollege Kevin Magnussen verpasste vor zwei Wochen mit Platz 13 die WM-Punkte deutlich.
Panik kommt beim Team deswegen aber noch nicht auf. "Es wird mehr als zwei Rennen dauern, um das Auto komplett zu verstehen. Wir sind in einer "Work in progress"-Situation, wo die Dinge noch sehr dynamisch ablaufen und sich in dieser frühen Phase noch viel ändern kann", beruhigte Nico Hülkenberg vor dem kommenden Rennen in Saudi-Arabien.
Die Öffentlichkeit beruhigen wollten der Rennstall und die Eigentümerfirma Haas Automation auch mit einer Erklärung, die sie am Donnerstag veröffentlichten. Dabei wehrten sie sich gegen die Vorwürfe, nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Teile nach Russland geliefert zu haben.
"Am Dienstag hat PBS eine Story veröffentlicht, in der behauptet wurde, dass Haas Automation entgegen der Vorgaben der US-Export-Kontrolle und Sanktions-Vorschriften Maschinen und Teile nach Russland geliefert hat. Diese Story ist einfach falsch", teilten sie mit.
PBS, der Public Broadcasting Service, ist in gewisser Weise das amerikanische Gegenstück zu den Öffentlich-Rechtlichen Sendern in Europa.
Laut des Berichts des US-Senders soll eine russische Waffenproduktionsfirma als Teil einer Holding, die schon seit 2014 unter Sanktionen durch die US-Regierung stehen soll, zur Herstellung von Flugabwehrgeschützen auch Maschinen von Haas Automation nutzen. Dem Unternehmen von Gene Haas, der auch das Formel-1-Team besitzt.
Haas machte deutlich, seit dem 3. März 2022 keine Maschinen mehr nach Russland geliefert zu haben und sich immer an die Vorgaben der US-Regierung gehalten zu haben. "Die 18 Maschinen, die in der Story erwähnt werden, haben die Haas-Fabrik vor der russischen Invasion verlassen", erklärte der Konzern.
Zudem unterstrichen sie, nach Beginn des Krieges freiwillig alle Beziehungen nach Russland abgebrochen zu haben. Unter anderem feuerten sie dabei ihren russischen Fahrer Nikita Mazepin und trennten sich von "Uralkali", der Firma des Vaters von Mazepin und einer der größten Sponsoren.
Das Unternehmen erklärte zudem, nie direkt Maschinen nach Russland verkauft zu haben, sondern dass dies über eine Verteiler-Firma funktioniere. "Dieses Business-Modell verfolgen wir weltweit, in den USA und in mehr als 50 anderen Ländern."
Mit der Verteiler-Firma, die Maschinen an Russland und Weißrussland liefere, hätte man die Geschäftsbeziehungen jedoch umgehend nach Beginn des Krieges beendet. Haas hätte demnach keinerlei Produkte dorthin verschickt und das auch den PBS-Reportern im Vorfeld der Veröffentlichung klargemacht.