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BVB: Dortmund-Star offenbar bei Mitspielern unbeliebt

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Bei Borussia Dortmund soll es auch im Mannschaftsgefüge Probleme geben.Bild: IMAGO/Revierfoto
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BVB: Dortmund-Star ist offenbar Außenseiter in der Kabine

24.10.2022, 18:1124.10.2022, 18:11

Im Mannschaftssport Fußball ist Kritik einzelner Spieler am Team meistens unerwünscht. Äußert sich ein Profi nach einer Partie doch mal kritisch über seine Kameraden, läuft er Gefahr, sich teamintern zu isolieren. Oft spielen dabei auch die Medien eine große Rolle. Von vielen Journalist:innen wird die Mannschaftskritik dankbar aufgenommen und der Spieler nicht selten als Nestbeschmutzer dargestellt.

Bei Borussia Dortmund gab es zuletzt vieles, was man kritisieren kann. Neben der Konteranfälligkeit und dem fehlenden Zugriff im Mittelfeld, die Trainer Edin Terzić jüngst selbst als Baustellen seiner Mannschaft ausgemacht hat, ist da vor allem die lahmende Offensive. Trotz hochkarätiger Besetzung haben die BVB-Angreifer nach zehn Spieltagen erst 13 Tore erzielt. Auch deshalb steht Dortmund mit einem negativen Torverhältnis nur auf Rang acht der Bundesliga-Tabelle.

Einer, der beim BVB jüngst immer wieder den Finger in die Wunde gelegt hat, ist Abwehrspieler Mats Hummels. Nach der Niederlage gegen Manchester City (1:2), dem Unentschieden gegen den FC Sevilla (1:1) und der Niederlage bei Union Berlin (0:2) hatte der Innenverteidiger seine Mannschaft zuletzt gescholten.

Der Kern seiner Kritik: Die Mannschaft agiere oft zu selbstgefällig und spiele Fußball für die Galerie. "Es muss aus manchen Köpfen raus, dass erfolgreicher Fußball immer sexy und Hacke, Spitze, eins, zwei, drei auf fünf Metern ist", schimpfte Hummels nach dem Sevilla-Spiel. Erfolgreicher Fußball sei, "dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht manchmal nur das Besondere."

Team soll sich an Hummels Dauerkritik stören

Solche Ansagen sollen bei weiten Teilen der Mannschaft nicht gut ankommen. Abwehrmann Emre Can hatte sich angesichts Hummels' Äußerungen jüngst öffentlich irritiert gezeigt. "Bild" berichtet jetzt, dass viele im Team von Dortmunds Chefkritiker genervt sein sollen.

Hummels pflege zwar zu allen Mitspielern ein professionelles Verhältnis, sei aber kein Teil einer Clique, schreibt "Bild". Der 33-Jährige soll demnach eher ein Eigenbrötler sein.

Bei Marco Reus, der zusammen mit Hummels der wohl verdienteste aktive Dortmund-Spieler ist, sei es da zum Beispiel anders. Der Kapitän kommt angeblich mit dem Großteil der Kabine bestens aus. Vor allem mit Julian Brandt, Niklas Süle und Karim Adeyemi soll er eng sein. Sein Vize Hummels und ihn verbindet wohl nur eine Zweckgemeinschaft.

Bosse sollen hinter Hummels stehen

In der Mannschaft mag der Abwehrchef mit seiner Kritik zwar anecken, von der Klubführung hat er aber angeblich maximale Rückendeckung. Auch Trainer Edin Terzić soll die von Hummels angesprochenen Probleme nämlich als Ursachen für die sportliche Talfahrt ausgemacht haben.

Sie seien intern präsent, "weil wir ganz genau wissen, dass viele Dinge nicht gut laufen", sagte Terzić nach dem holprigen Sieg im DFB-Pokal gegen Hannover. "Wenn wir öffentlich Kritik üben, dann finde ich das nicht schlimm, solange wir in der Wir-Form reden. Das ist immer eingehalten worden", erklärte er und fügte hinzu: "Ich hätte ein großes Problem damit, wenn es den Jungs scheißegal wäre."

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