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PSG-Eklat um Messi und Neymar: Warum jetzt alle auf die Superstars losgehen

PSG's Neymar, right, talks to PSG's Lionel Messi during the French League One soccer match between Paris Saint-Germain and Angers at the Parc des Princes in Paris, France, Wednesday, Jan. 11 ...
Lionel Messi (l.) und Neymar werden von den PSG-Fans heftig angefeindet. Bild: AP / Francois Mori
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PSG-Eklat um Messi und Neymar: Warum jetzt alle auf die Superstars losgehen

04.05.2023, 17:46
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Lionel Messi und die Fans von Paris Saint-Germain: Das wird keine Liebesgeschichte mehr. Der Argentinier steht schon länger in der Kritik. Regelmäßig wird er von Anhänger:innen des Pariser Vereins ausgepfiffen. Auch er war nicht der erhoffte Heilsbringer, der für den großen Champions-League-Titel sorgt.

Stattdessen war in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Achtelfinale Schluss. Viel zu wenig für die Ansprüche der katarischen Eigentümer, aber auch der Fans.

Am Mittwoch kam es in Paris nun jedoch zu Protesten vor der PSG-Geschäftsstelle, die man so noch nicht gesehen hatte. Wut und Unmut der Fans richtete sich nicht nur gegen Messi, sondern auch gegen seinen Teamkollegen Neymar.

Watson klärt die wichtigsten Fragen rund um die Fan-Ausschreitungen.

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Was war der Auslöser?

Warum kam es überhaupt zu den Protesten vor der PSG-Zentrale? Messi und seine Team-Kollegen erfreuen sich schon länger keiner großen Beliebtheit bei den PSG-Fans.

Zur schlechten Stimmung gegenüber dem Superstar trug nun auch eine ungenehmigte Saudi-Arabien-Reise bei. Nach der Niederlage gegen den FC Lorient (1:3) verwehrte der Verein ihm den Ausflug. Als Messi statt zum Training zu gehen, doch nach Saudi-Arabien flog, suspendierte PSG ihn kurzerhand für zwei Wochen.

Besonders pikant: Messi wird nachgesagt, dass er zum Ende seines Vertrages selbst nach Saudi-Arabien wechseln könnte. Nach zwei Jahren in der französischen Hauptstadt wird der Argentinier seinen auslaufenden Vertrag wohl nicht verlängern. Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano sein Vater Jorge den PSG-Bossen das schon vor einem Monat mitgeteilt.

Wie reagierten die Fans?

Nach der Messi-Suspendierung kam es vor der Vereins-Zentrale in Paris spontan zu Protesten. Rund 400 Personen folgten dem Aufruf einer Ultra-Gruppe. "Wir haben die Söldner satt, wir müssen Messi rausschmeißen", riefen die erbosten Fans. Videos zeigen Pyrotechnik und wütende Protestierende.

Die Wut richtete sich jedoch nicht nur gegen Lionel Messi. Fans forderten gleich den gesamten PSG-Vorstand zum Rücktritt auf. Auch Trainer Christophe Galtier und Präsident Nasser Al-Khelaifi blieben nicht unverschont. Sogar vor der Villa von Neymar kam es zu Protesten. Dort skandierten Protestierende: "Neymar, raus!".

Fans sind wütend auf den Verein als Ganzes. Zwar führt PSG aktuell die französische Tabelle an, doch der Abstand zu Olympique Marseille auf Rang zwei beträgt nur noch fünf Punkte. Hinzu kommt der ausbleibende Erfolg in der Champions League. Die Fans vermissen eine Mannschaft mit Herzblut und fußballerischer Leidenschaft.

Was sagt der Verein dazu?

Nun äußerte sich auch der Verein in einem Statement auf seiner Website zu den Protesten. PSG verurteile demnach die "unerträglichen und beleidigenden Handlungen einer kleinen Gruppe von Personen" zutiefst. Nichts könne solche Ausschreitungen rechtfertigen. Der Verein stellte sich hinter Spieler und Management.

Was meinen PSG-Experten dazu?

Nicht nur die Fans sind schlecht auf Messi zu sprechen. Auch PSG-Legende Jerome Rothen ist erbost. Vor allem die Gehaltsforderungen sorgen bei ihm für Unmut. Gegenüber "RMC Sport" meinte er: "Das zeigt, wie sehr er die Welt zum Narren hält, seit er hier ist. Er ist nicht aus den richtigen Gründen gekommen, sondern nur wegen des Finanziellen."

Aktuell soll er jährlich 37 Millionen Euro verdienen.

Darüber hinaus habe er sich auch sportlich nicht von seiner besten Seite gezeigt. Rothen sagte weiter, man habe in den letzten Spielen keinen "großen Leo Messi" erlebt.

"Man wird auch in dieser Saison nicht mehr viel Messi sehen."
Paris-Experte Patrick Guillou über Lionel Messis Zukunft bei PSG.

Auch wenn der Verein sich noch hinter seine Spieler stellt, sieht der Paris-Experte Patrick Guillou keine gemeinsame Zukunft für Messi und PSG. Nach der Suspendierung für zwei Wochen stehen nur noch drei Pflichtspiele an für Paris. "Vielleicht war das gegen Lorient das letzte Spiel" für Messi, bemerkt er gegenüber "Sky Sport".

Statt nach Saudi-Arabien könnte Messi auch zurück zum FC Barcelona gehen. Bei seinen hohen Gehaltsvorstellungen bleibt noch zu klären, welcher Verein sich ihn leisten will. Mit PSG zumindest wird es vermutlich keine Zukunft geben.

FC Bayern: Jamal Musiala verpasste bei Lionel Messi eine einmalige Chance

Jamal Musiala ist im Februar gerade einmal 21 Jahre alt geworden, seine Titelsammlung aber kann sich schon jetzt sehen lassen. Dort finden sich bereits vier Deutsche Meisterschaften, die letzte sicherte er 2023 mit seinem Siegtor gegen den 1. FC Köln höchstpersönlich.

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