
Oliver Glasner trainiert seit einem Jahr Eintracht Frankfurt. null / picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie | Jürgen Kessler
Fußball
12.07.2022, 07:2012.07.2022, 07:20
Nach dem Europa-League-Sieg mit Eintracht Frankfurt ging es für Trainer Oliver Glasner erst einmal an den Ballermann. Auf Mallorca feierte er mit Strohhut und Bierkrug zusammen mit hunderten von Fans den riesigen Erfolg. Für weniger Privatsspähre hat der historische Triumph bei Glasner nicht gesorgt, doch damit hat der Österreicher überhaupt kein Problem.
"Das ist mir lieber, als wenn mir die Leute Eier hinterherwerfen", sagt er dem "Kicker". Und zu einer ungewöhnlichen Maßnahme wurde der 47-Jährige durch den Erfolg mit der Eintracht doch gezwungen.
"Ich kann nur noch mit Hut an den Ballermann, das war die größte Veränderung", erzählt er. Ansonsten habe sich für ihn "gar nichts" geändert.
Glasner bleibe "zu Hause oder reserviere im Restaurant einen Tisch in einer ruhigen Ecke", wenn er mal Zeit für sich haben möchte.
Ist das nicht der Fall, gehe er gerne "locker in die Stadt" und mische sich unter die Menschen, als wäre er kein Prominenter. Für den Trainer von Eintracht Frankfurt ist es "eine Form der Lebensqualität, sich nicht immer verstecken zu müssen", weshalb er sich trotz des Ruhms nicht verbiegen werde. Am Ende des Tages sei er ein normaler Mensch, "der das Glück hat, Fußballtrainer sein zu können."
Emotionaler Lohn für Glasner mehr Wert
Und so sieht er es auch nicht nur auf sich selbst bezogen, sondern auch was seine "zweite Familie" betrifft. Besonders an dem Sieg waren für ihn kaum das Geld und die neuen Möglichkeiten wichtig, sondern viel eher die Emotionen und die Freude der Fans. Oliver Glasner beschrieb, wie sich Fans nach dem Sieg mit Freudentränen vor das Auto knieten und "fast ekstatisch" wurden, weil sie den Pokal berühren konnten. Das zeige, welche Freude Eintracht Frankfurt den Menschen bereitet habe.
"Diesen emotionalen Lohn kannst du von keinem Geld der Welt kaufen."
In der kommenden Saison geht es für Eintracht Frankfurt in der Champions League gegen die europäischen Topteams. Für Glasner aber kein Grund, sich zu verstecken. "Wirtschaftlich hat die Champions League andere Dimensionen für den Klub, aber ob ich gegen Barcelona oder Atlético Madrid spiele, macht sportlich keinen Unterschied." Daher gibt er als klares Ziel aus, die Gruppenphase zu überstehen.
Doch gleichzeitig dämpft er die Erwartungen, denn es "besteht die Gefahr, dass uns einige weiter sehen, als wir in Wirklichkeit sind. Wir spielen zwar in der Königsklasse, waren aber Elfter in der Liga."
(crl)
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