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Toni Kroos enthüllt Kontakt zu Klubs in Saudi-Arabien – er spricht Klartext

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Toni Kroos spielt seit 2014 für Real Madrid, nun sprach er über einen konkreten Kontakt zu Klubs aus Saudi-Arabien.Bild: Imago Images / zuma wires
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Toni Kroos enthüllt Kontakt zu Klubs aus Saudi-Arabien und findet deutliche Worte

25.08.2023, 14:13
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Was haben Neymar, Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Sadio Mané gemeinsam? Richtig, sie wechselten alle innerhalb dieses Jahres nach Saudi-Arabien. Für unfassbare Summen unterschreiben sie in der Wüste. Neymar soll 300 Millionen Euro in zwei Jahren verdienen, Ronaldo sogar 200 Millionen Euro pro Saison.

Saudi-Arabien will sich eine starke Liga aufbauen, den Fußball im Land fördern. Gleichzeitig werden die Top-Stars auch kritisiert, weil sie zur Spielfigur eines Landes werden, in dem die Menschenrechtslage prekär ist. Immer wieder sprechen Menschenrechts-Organisationen die Missstände an.

Felix Kroos wiederholt Kritik am Ex-Liverpool Kapitän Jordan Henderson

Im europäischen Fußball kommt dieses Thema immer wieder auf, weshalb auch Toni und Felix Kroos in der aktuellen Folge ihres Podcasts ("Einfach mal Luppen") über die Geschäfte Saudi-Arabiens sprechen.

Zunächst sprach Felix über eine Kritik am ehemaligen Liverpool-Kapitän Jordan Henderson, die er vor einigen Wochen beim Testspiel des FC Bayern gegen die Reds geäußert hatte. Das Spiel hatte er kommentiert und den Wechsel von Henderson nach Saudi-Arabien als "zu verurteilen" bezeichnet.

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Im Podcast führte er aus, dass ein Spieler, wie Jordan Henderson, der sich für die Rechte der LGBTQIA+-Community einsetze, nicht in ein Land wie Saudi-Arabien wechseln könne. Das passe nicht zusammen, vor allem wenn man die Situation dieser Community in Saudi-Arabien betrachte.

Außerdem erklärt Real-Madrid-Star Toni Kroos, dass er zwei unterschiedliche Muster bei den Spielern erkenne, die in den Wüstenstaat wechseln würden. Es gebe Profis wie Cristiano Ronaldo und Karim Benzema: "Sie gehen in Richtung Ende der Karriere, haben alles gewonnen, haben Legendenstatus und alles erreicht und lassen ihre Karrieren austrudeln und nehmen dieses unfassbare Geld mit. Das würde ich nicht so machen". Trotzdem signalisiert er ein gewisses Verständnis.

Sein Bruder unterbricht da kurz, entgegnet: "Aber gerade die müssen doch kein Geld mehr mitnehmen. Macht es einen Unterschied, ob ich 40 Millionen Euro im Jahr verdiene oder 100 Millionen Euro?"

Kurz angebunden erklärt Toni, dass es keinen Unterschied mache, er aber auf eine andere Sache hinaus wollte: "Ich habe eher ein Problem damit, wenn die 26-, 27- oder 28-Jährigen, die absolute Top-Qualitäten haben und in den nächsten Jahren die Chance gehabt hätten, das zu erreichen, was andere schon erreicht haben, sich gegen die sportliche Herausforderung und für das Geld entscheiden." Als Beispiele könnten hier Malcom, Rúben Neves oder Allan Saint-Maximin gelten, die alle im Alter von 26 Jahren den Schritt nach Saudi-Arabien gingen.

Gleichzeitig betont Toni auch, dass zwar viele Stars nach Saudi-Arabien gehen würden, er aber auch sicher ist, dass eine Menge diese Angebote ablehnen. "Ich kann nur jeden ermutigen, der es abgelehnt hat, da offen zu sprechen", ermuntert er seine Kollegen. Bruder Felix kontert mit einer direkten Gegenfrage: "Bist du einer von denen? Gab es ein Angebot in deine Richtung?"

Der ehemalige DFB-Star erklärt dann, dass es zwar kein konkretes Angebot gegeben habe, "aber es hätte die Möglichkeit mit Sicherheit gegeben, wenn man dem nachgegangen wäre." Das habe Toni aber gar nicht gewollt und bekräftigt erneut, dass es "zumindest einen losen Versuch der Kontaktaufnahme" gegeben habe. Er ist sich sicher, dass es auch "schnell konkreter" hätte werden können.

Für Toni Kroos war das aber kein Thema. Er hat bereits mehrfach betont, dass er seine Karriere bei Real Madrid beenden will und danach gerne weiter als Vereins-Botschafter arbeiten würde.

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