Die Entlassung von Thomas Tuchel beim FC Chelsea hat nicht nur viele Fußballfans überrascht. Auch der Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang, der Ende des Sommer-Transferfensters vom FC Barcelona zu den Londonern gewechselt war, hat die Entscheidung nicht kommen sehen. Daraus machte der Stürmer am Mittwoch nach dem Champions-League-Spiel seiner neuen Mannschaft (1:1 gegen den FC Salzburg) keinen Hehl. Im Interview mit "Hayters TV" wurde er auf seine Sicht der Entlassung angesprochen.
Die Frage hatte sich aufgedrängt, weil Spieler und Trainer eine äußerst erfolgreiche gemeinsame Vergangenheit haben. Unter Tuchel spielte Aubamyang bei Borussia Dortmund groß auf. Von 2015 bis 2017 gelangen ihm in 96 Spielen sagenhafte 79 Tore. Gemeinsam gewannen sie mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal.
Für Aubameyang war der Wechsel zu Chelsea auch ein Wechsel zurück zu seinem Erfolgscoach Thomas Tuchel. Der 49-jährige Coach hatte sich für dessen Verpflichtung starkgemacht, heißt es in den Medien. Doch keine Woche nach dem Transfer des Stürmers setzte Chelsea-Boss Todd Boehly Tuchel überraschend vor die Tür.
"Jeder kennt die Beziehung, die ich zu Thomas hatte", sagte "Auba" jetzt. Er bedauere es, dass er ihn "nur ein paar Tage" gesehen habe und sei traurig, dass Tuchel gehen musste. In seiner Wahrnehmung habe dieser "traurig und frustriert" auf die Entlassung reagiert, erzählte der Gabuner und kündigte an: "Ich werde so schnell wie möglich mit ihm sprechen."
Laut Chelsea-Boss Todd Boehly, der den Verein erst im Mai 2022 vom russischen Oligarchen Roman Abramowitsch übernommen hatte, hatten Meinungsverschiedenheiten zwischen der Klubführung und Tuchel zum Aus des Trainers geführt. "Unsere Vision für den Verein war es, einen Trainer zu finden, der wirklich mit uns zusammenarbeiten wollte. Die Realität ist, dass wir uns nicht sicher waren, ob Thomas es genauso sah wie wir", sagte Boehly.
Tuchel selbst hatte nach seiner Entlassung per Twitter verlautet, er sei "am Boden zerstört" und werde die Zeit beim FC Chelsea immer in besonderer Erinnerung behalten. Mit einem Schnitt von 1,94 Punkten pro Spiel ist er nach José Mourinho und Antonio Conte der dritterfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte. Tuchel gewann mit den "Blues" 2021 die Champions League und die Klub-Weltmeisterschaft.