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Klopp räumt nach Liverpool-Abgang mit DFB-Gerüchten auf – und stellt Forderung

Liverpool's manager Jurgen Klopp speaks during a news conference at the AXA Training Centre, Liverpool, England, Friday January 26, 2024. Jurgen Klopp announced Friday Jan. 26, 2024, he will step ...
Jürgen Klopp wollte auf der eigens für seinen Rücktritt einberufenen Pressekonferenz nicht an die Vergangenheit denken, sondern rückte die Saisonziele in den Mittelpunkt. Bild: PA / Carl Markham
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Klopp räumt nach Liverpool-Abgang mit Gerüchten auf und stellt Forderung

26.01.2024, 17:3429.01.2024, 09:06
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Wirklich Lust, um schon in Erinnerungen zu schwelgen, hatte Jürgen Klopp nicht. Auch wenn es in einer extra für seinen angekündigten Abschied einberufenen Pressekonferenz nur um ihn gehen sollte, hätte der 56-Jährige lieber über das Pokalspiel gegen Norwich City am Sonntag gesprochen.

Doch statt auf die Partie gegen die Zweitligisten zu blicken, erklärte Klopp während der 36-minütigen Medienrunde seine Rücktrittsgedanken, äußerte sich zu seiner eigenen Zukunft und seinem möglichen Nachfolger.

Eine Sache machte er direkt am Anfang klar: "Heute beantworte ich 500000 Fragen, aber dann ist es das auch. Ich bin noch mit voller Energie hier. Wir haben viel vor uns und wollen viel erreichen."

Für Klopp gilt nun die maximale Konzentration auf das Hier und Jetzt, schließlich ist Liverpool noch in allen englischen Pokal-Wettbewerben vertreten, Tabellenführer in der Premier League und im Achtelfinale der Europa League. "Auch wenn ich nächstes Jahr nicht mehr hier bin, werden wir keinen Schritt weniger machen", richtete er eine Kampfansage an die Konkurrenz.

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Klopp reagiert auf DFB-Gerüchte und möglichen Nachfolger in Liverpool

Und ab Sommer? Liverpool wird sich einen neuen Trainer suchen, der laut Klopp eine "gute Basis" vorfindet. Während vor allem über Namen wie Leverkusens Xabi Alonso oder Roberto de Zerbi von Ligakonkurrent Brighton als Klopps Nachfolger spekuliert wird, brachte Klopp seine Co-Trainer, allen voran Pep Lijnders ins Spiel. "Die Jungs sind bereit. Ich trete zwar zurück, sie aber nicht."

Doch ansonsten will sich der gebürtige Stuttgarter aus den Zukunftsplanungen der Reds raushalten. "Das Letzte, was sie brauchen, ist ein Hinweis vom alten Mann, der rausläuft und sagt: 'Ihr müsst den und den holen'", erklärte er in seiner gewohnt humorvollen Art.

In den vergangenen acht Jahren hätte sich hinter den Kulissen so eine starke Struktur aufgebaut, dass er gar kein schlechtes Gewissen habe, den Klub zu verlassen. "So viele Leute arbeiten hier mit einer Idee: einen perfekten Manager zu holen."

Er selbst hingegen weiß, was er möchte: "Kein Klub, kein Land im nächsten Jahr und nie wieder ein englischer Klub – das kann ich versprechen." Damit würgte er auch sämtliche Gerüchte um einen Job als Nationaltrainer nach der Heim-EM ab.

Vielmehr freut er sich auf das Leben ohne Fußball. "Ich habe keine Probleme mit euch, aber ich bin froh, wenn ich das nicht mehr machen muss. Ich hatte die letzten Jahre gefühlt sechs Pressekonferenzen pro Woche", sagte er den anwesenden Reportern im Trainingszentrum des Klubs.

Wie sein Alltag dann aussehen wird, kann er sich selbst noch nicht ganz vorstellen. "Ich weiß nicht, wie ein normales Leben ist, also muss ich das herausfinden." Und dann war doch noch etwas Zeit für Erinnerungen.

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Er übe den Job nun seit 24 Jahren aus und eigentlich sei es für jemanden, der eine Karriere wie er hatte, unmöglich, eines Tages in Liverpool zu landen. "Das geht nur, wenn du alles gibst, was du hast, und ich habe festgestellt, dass meine Ressourcen nicht endlos sind."

Anschließend wandelte er ein deutsches Sprichwort ins Englische um und sagte mit Blick auf einen älteren Journalisten: "Wir sind keine jungen Hasen mehr und springen so hoch wie früher." Schon in der ersten Mitteilung des Vereins gab Klopp an, dass ihm die Energie für noch eine weitere Saison fehlen würde.

Auf der Pressekonferenz machte er zudem klar, dass selbst der Gewinn aller Titel mit Liverpool in dieser Saison ihn nicht mehr umstimmen würde. Um anschließend wieder den Fokus auf die Gegenwart zu legen. "Wir werden uns von meinem Abgang nicht ablenken lassen. Wir wollen alles aus der Saison pressen, auch wenn es keine Garantien für einen Titel gibt."

Doch wirklich weiter in die Tiefe wollte er nicht gehen. Er berichtet noch von ein paar Tränen, die in einigen Gesprächen geflossen seien, aber die Zeit für die großen Emotionen sei noch nicht gekommen.

"Ich mache das hier, weil ich muss", sagte er über die Pressekonferenz. "Ich möchte noch nicht über Erinnerungen sprechen, weil die besten hoffentlich noch kommen", blickte er mit einem breiten Grinsen in die Runde.

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