"Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, wäre es gleichzusetzen mit dem Aufstieg", erklärte Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder vor einem Monat die Ziele für die kommende Spielzeit. "Allerdings mit dem klaren Zusatz, dass wir sehr ambitioniert sind und jedes Spiel gewinnen wollen."
Wie "Sport Bild" berichtet, werden Siege in der Saison 2022/23 den S04-Profis jedoch nicht zwangsweise prämiert: Demnach soll der Katalog vorsehen, dass die Punktprämie vom Tabellenplatz nach dem jeweiligen Spieltag abhängt. Die Höhe der Punktprämie kann zwar jeder Spieler mit dem Verein frei verhandeln, angeblich soll es jedoch keine allzu großen Unterschiede innerhalb des Teams geben.
Demnach kassiert ein Schalke-Kicker in der Regel pro Punkt zwischen 8000 Euro (falls die Mannschaft auf Platz eins bis vier steht), 6000 Euro für die Plätze fünf bis zehn und 4000 Euro, wenn sich das Team zwischen Platz elf und 15 befindet. Sollten die Königsblauen am Ende des Spieltags unter den letzten Drei stehen, gibt's gar kein Geld – egal wie gut oder schlecht die Mannschaft gespielt hat.
Diese zusätzliche Leistungsbedingung für die Auszahlung einer Leistungsprämie mag einleuchtend erscheinen. Im Verlauf der Saison könnte sie jedoch zu kuriosen Szenarien führen.
Da durch einen Sieg am ersten Spieltag schon ein Platz unter den ersten vier Teams winken könnte, scheint es so, als könnten gerade zu Saisonbeginn die hohen Punktprämien eingefahren werden. Sollte Schalke danach im Saisonverlauf in der Tabelle abrutschen, würden die Prämien sinken.
In der Rückrunde, wenn sich die Tabelle nach und nach einpendelt, sollte die Höhe der Prämie seltener schwanken. Einzig die Ankündigung, dass die Spieler ihre Boni verlieren, falls Schalke auf den Relegationsplatz abrutscht, könnte den Profis ein zusätzlicher Anreiz sein.
So könnte beispielsweise ein mittelhoher Sieg im Auswärtsspiel am ersten Spieltag gegen den 1. FC Köln reichen, um unter die ersten vier Teams zu kommen. Drei Punkte würden jedem Spieler in diesem Fall 24.000 Euro bringen. Das Spiel bei RB Leipzig am 34. Spieltag sollte schwieriger zu gewinnen sein, wird aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch deutlich weniger Geld bringen.
Ein ähnliches Prämien-Modell hatte Schröder laut "Sport Bild" schon in der zurückliegenden Zweitliga-Saison eingeführt: Damals war die Punktprämie um 50 Prozent höher, wenn das Team am Ende des Spieltags unter den ersten Sechs stand.
Im Vergleich zu den Prämien unter Ex-Schalke-Manager Christian Heidel sind die Boni insgesamt deutlich reduziert worden. "Sport Bild" rechnet vor, dass manche Spieler damals pro Sieg fast 100.000 Euro kassiert hätten. Wie die Gehälter sind also auch die Punktprämien seit dem Abstieg 2021 mehr als halbiert worden. Ob sich das in der Tabelle widerspiegelt, bleibt abzuwarten.
(kpk)