Ha-Ho-He, erste Liga adé: Für den Berliner Verein Hertha BSC lief die vergangene Saison denkbar schlecht. Das erste Mal seit der Saison 2012/13 und das siebte Mal in der Vereinsgeschichte steigt der Hauptstadt-Klub in die zweite Bundesliga ab. Hertha hatte die vergangene Saison mit insgesamt 29 Punkten als Tabellenletzter beendet. Umso wichtiger ist es für den Verein, sich besonders gut auf die kommende Saison vorzubereiten.
Am Mittwoch ging es für die Spieler bereits ins Trainingslager nach Österreich. Mit dabei ist auch Florian Niederlechner, der erst vor gut einem halben Jahr von Augsburg zu Hertha gewechselt war. Den Verein nach dem Abstieg so schnell wie möglich zu verlassen, komme für den 32-Jährigen allerdings nicht infrage. "Ich bin ein Typ, der Eier in der Hose hat, wenn man das so sagen darf", erklärt Niederlechner gegenüber der "Sport Bild" und nimmt seine Kollegen bei Hertha in die Verantwortung.
Niederlechner erklärt, dass er nach der Winterpause, als er zu Hertha kam, nicht an die gute Hinrunde in Augsburg habe anknüpfen können. "Meine Spiele für Hertha waren auch nicht so berauschend", gibt der Mittelstürmer zu. Und weiter:
Einige seiner (ehemaligen) Mitspieler wollen Hertha jedoch verlassen – oder sind auf dem Sprung, wie zuletzt Eigengewächs und U21-Nationalspieler Jessic Ngankam, der vor einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt steht. Florian Niederlechner hat sich bereits darauf eingestellt, dass sich der Kader aller Wahrscheinlichkeit nach stark verändern werde: "Ich bin mit vielen befreundet und weiß schon, wer mit Hertha plant. Ich versuche auch, den einen oder anderen zu überzeugen, bei uns zu bleiben."
Niederlechner wisse jedoch auch, dass man als Spieler wenig Einfluss auf die Planungen des Vereins habe.
Der Mittelstürmer weiß jedoch, wie es ist, auch wieder in die Bundesliga aufzusteigen. 2016 ist ihm das mit dem SC Freiburg gelungen. Das wichtigste dabei sei der Zusammenhalt in der Mannschaft gewesen. "Daran müssen wir jetzt im Trainingslager arbeiten und dann positiv nach vorne schauen", kündigt Niederlechner an. Doch er gibt auch offen zu:
Auffällig ist auch, dass einige Spieler gar nicht erst mit ins Trainingslager nach Österreich mitgekommen sind. Darunter sind Dodi Lukebakio, Lucas Tousart, Suat Serdar und Krzysztof Piatek sowie Torhüter Alexander Schwolow. Das deutet daraufhin, dass diese Profis den Berliner Klub bald verlassen könnten.
Niederlechner betont, dass die Mannschaft in der vergangenen Saison Spieler mit hoher Qualität vorweisen konnte – und Hertha trotzdem letzter wurde. Das verrate "einiges": Geht es nach Niederlechner, habe es also nicht unbedingt an sportlichen Problemen gelegen.
Der Mittelstürmer verrät außerdem, dass er große Ambitionen bei Hertha hat und nichts dagegen hätte, sich die Kapitänsbinde anzulegen. "Die jungen Spieler schauen sicherlich auch zu mir auf", erklärt der 32-Jährige. Er macht deutlich: "Wenn ich gefragt werde, würde ich es machen." Aber falls nicht, sei das auch nicht so schlimm.