
Bild: imago images/photopress müller
Fußball International
06.09.2019, 19:1806.09.2019, 19:35
Das Spitzenspiel in der EM-Quali-Gruppe C steht an. Deutschland spielt am Freitagabend in Hamburg gegen die Niederlande (20.45 Uhr/RTL). Es ist ein Fußball-Duell, das stets große Emotionen weckt. "Elftal" gegen "Die Mannschaft" ist seit Jahrzehnten ein prestigeträchtiger Klassiker. Im Volksparkstadion treffen die beiden Rivalen nun schon zum vierten Mal innerhalb von elf Monaten aufeinander.
Das Spiel ist auch das Comeback von Bundestrainer Jogi Löw. Zumindest ein kleines. Denn seit November 2018 hatte er kaum Zeit mit dem DFB-Team verbracht. Anfang Juni fiel Löw wegen eines gebrochenen Brustbeins bis zum Ende der vergangenen Saison aus, musste von Co-Trainer Marcus Sorg vertreten werden.
Jetzt steht für ihn und seine Mannschaft der Auftakt in die EM-Saison an. Man kann sagen, dass das Spiel für den Bundestrainer das wichtigste seit dem ersten Match nach der Ausbootung der Weltmeister Boateng, Müller und Hummels ist. Es ist vor allem ein Gradmesser im Reifeprozess des jungen Teams, das er neu zusammengestellt hat – aber nicht nur das.
Wenn Löw das Spiel gegen die Niederlande gewinnt, ...
... kann er schon die EM 2020 planen

Beim Hinspiel-Sieg im März traf Leroy Sané zum 1:0. Am Freitag fällt er verletzt aus. Bild: imago images / ActionPictures / peter schatz
Nach drei Siegen aus drei Spielen ist der Grundstein auf dem Weg zur EM 2020 jetzt schon gelegt. Doch noch muss nachgelegt werden. Mit einem weiteren Sieg gegen die Niederlande, den stärksten Gruppengegner, würde die Nationalelf die Tabellenführung in der Gruppe C übernehmen.
Aktuell hat die noch Nordirland inne – allerdings nach Siegen gegen Weißrussland und Estland, die nicht gerade zur Créme de la Crème des Weltfußballs gelten. Nach dem Spiel gegen Oranje geht es für die DFB-Elf am Sonntag nach Belfast. Dort steht am Montag das Duell mit dem Tabellenführer an. Im besten Fall kann dann schon das EM-Ticket gelöst werden.
Die restlichen drei Quali-Spiele finden am 13. Oktober in Estland, am 16. Oktober in Mönchengladbach gegen Weißrussland und am 19. November in Frankfurt erneut gegen Nordirland statt. Alles schlagbare Gegner.
... würde er bestätigen, dass der Umbruch gelungen ist

Funktioniert doch wieder ganz gut!Bild: imago images / Laci Perenyi
"Die Mannschaft hat den Umbruch gut hinbekommen. Wir sind auf einem guten Weg", befand Jogi Löw bei der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Spiel: "Die Mannschaft kann in den nächsten Jahren schon einiges erreichen."
Dass das junge Team funktioniert und den Umbruch nach dem Rauswurf des Weltmeistertrios Hummels, Boateng, Müller zu Jahresbeginn wirklich gut hinbekommen hat, das kann Löw am Freitagabend mit einem weiteren Sieg gegen die starken Niederländer beweisen. Nochmal drei Punkte gegen die "Elftal" wären die Bestätigung, dass der personelle Umbruch richtig und wichtig war – und, dass der 3:2-Sieg im Quali-Hinspiel kein Zufall oder Glück waren, sondern das Ergebnis richtiger Entscheidungen.
... würde er allen zeigen, dass er immer noch der Richtige ist

Co-Trainer Löw im Jahr 2005.bild: imago images/mis
13 Jahre ist Jogi Löw nun schon Bundestrainer. 15 Jahre sind es sogar, wenn man die beiden Jahre dazuzählt, die er Assistent von Jürgen Klinsmann war. Nach der verkorksten WM 2018 in Russland musste sich Löw einiges an Kritik gefallen lassen. Sein Rücktritt wurde öffentlich gefordert, er sei nicht mehr der Richtige, hieß es.
Mit einer guten Vorstellung gegen die Niederlande, idealerweise inklusive drei Punkten, könnte Löw aber allen zeigen, dass er immer noch der Richtige ist auf der deutschen Trainerbank. Denn Kontinuität auf der Position des Coaches ist ja an sich nichts Verkehrtes.
Apropos Kontinuität. Seine Spielidee versucht er natürlich auch seiner neuformierten jungen Mannschaft einzuimpfen. Seine taktische Grundausrichtung, so klang es auf der Pressekonferenz am Donnerstag, soll Bestand und Zukunft haben: "Unsere Mannschaft lebt seit Jahren von einer Raumaufteilung in der Offensive und in der Defensive von mannschaftlicher Geschlossenheit. Das ist unsere große Stärke. Wenn die Mannschaft die Aufgaben erfüllt, sind wir gut. Wenn wir das nicht machen, sind wir nicht gut. Da muss sich jeder dran halten". Mit dieser Spielidee ist er immerhin auch 2014 Weltmeister geworden.
(as/mit Material von dpa)
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