
Im Rennen um die Torjägerkrone liegt Ronaldo nur auf Platz zwei.Bild: imago images / HochZwei/Syndication
Fußball
27.07.2020, 08:0127.07.2020, 12:43
Juventus Turin ist zum neunten Mal in Serie italienischer Meister.
Ronaldo trifft gegen Genua zu einem wichtigen Zeitpunkt und feiert
danach wie alle anderen in der Kabine. Gänzlich zufrieden war der
Portugiese aber wohl nicht. Das lag an einer Szene kurz vor Ende.
Turin im Glück: "Der schönste Titel"
Beim Feiern in der Kabine jubelte Cristiano Ronaldo wie
alle seine Mitspieler und strahlte in die Kamera. Viele halb nackt,
dicht gedrängt – die Profis waren glücklich nach der neunten
Meisterschaft in Serie für Italiens Rekordmeister Juventus Turin. Mit
einem Treffer unmittelbar vor der Halbzeit hatte Ronaldo die Partie
am Sonntag zuvor in die richtige Richtung gezwungen, am Ende hieß es
2:0 im Heimspiel gegen Sampdoria Genua, und der Portugiese hatte
seinen zweiten Titel in der Serie A sicher. Zwei Spieltage vor dem
Saisonende beträgt der Vorsprung auf Inter Mailand sieben Punkte.
"Das ist der schönste Titel, weil es der schwierigste war", sagte
Kapitän Leonardo Bonucci in Vertretung für den verletzten Giorgio
Chiellini. 36 Titel hat die "Alte Dame" nun, für Ronaldo ist es die
siebte nationale Meisterschaft seiner Karriere und der dritte Titel
in Italien nach der Meisterschaft und dem Superpokalsieg vergangene
Saison.
Verschossener Elfmeter trügt Stimmung von Ronaldo
Hundertprozentig zufrieden war der 35-Jährige am Sonntag aber wohl
dennoch nicht. Zwar hatte er direkten Anteil auch am 2:0, als sein
abgewehrter Schuss zur Vorlage für Federico Bernardeschi (67.) wurde – aber er verschoss in der 89. Minute auch einen Foulelfmeter und
verpasste damit eine sehr gute Gelegenheit auf Saisontor Nummer 32.
31 Tore in 32 Spielen reichen in der Torjägerliste derzeit nur zu
Rang zwei hinter dem ehemaligen Dortmunder Profi Ciro Immobile, der
nach einem Dreierpack inzwischen auf 34 Treffer kommt.
Im Verlauf seiner Karriere als Profi war Ronaldo 19 Mal schon der
beste Torschütze eines Wettbewerbs, von der Champions League über die
Ligen in England und Spanien oder der EM - in der Serie A klappt es
aber womöglich auch im zweiten Anlauf nicht. In der vergangenen
Saison reichte es nach dem Wechsel von Real Madrid zu Juve für Rang
vier mit 21 Toren.
Am Mittwoch gegen Cagliari Calcio und zum Abschluss gegen die AS Rom
hat Ronaldo noch zwei Partien, um Immobile vielleicht doch noch zu
überholen. Ein weiteres Tor würde bereits reichen, um einen uralten
Vereinsrekord einzustellen. Seit der Saison 1934/35 kam kein
Juve-Profi mehr auf 32 Tore in Italiens erster Liga wie einst Felice
Borel.
Verzichten muss Ronaldo im Saisonendspurt aber womöglich auf seinen
Mitspieler Paulo Dybala, der wie Rechtsverteidiger Danilo schon in
der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste. Eine
Diagnose gab es zunächst nicht. Mit Blick auf die Champions League
dürften die Auswechslungen auch für viele Fans ein Wermutstropfen
gewesen sein. Am 7. August muss Juve gegen Olympique Lyon eine
0:1-Hinspielpleite wettmachen, um das Finalturnier in Lissabon zu
erreichen. In der nächsten K.o.-Runde würde Real Madrid oder
Manchester City als Gegner warten.
(vdv/dpa)
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