Beim FC Bayern hätte man Jude Bellingham (rechts) gerne im roten, nicht im schwarz-gelben Trikot gesehen.Bild: IMAGO/Team 2
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Schon als Dortmunds Jude Bellingham im zarten Alter von 17 Jahren bei seinem Jugendclub Birmingham City spielte, war allen klar, was für ein Ausnahmetalent er ist. Eine Zweitligasaison bei den Profis reichte aus, um allen Topklubs Europas den Kopf zu verdrehen.
Letztendlich bekam Borussia Dortmund den Zuschlag. Für eine Ablöse von 25 Millionen Euro wechselte der Brite 2020 ins Ruhrgebiet. Dass sie hier einen künftigen Weltstar ziehen lassen, war auch den Klubverantwortlichen in Birmingham klar. Schnell stand fest, dass Bellinghams Trikotnummer 22 nicht mehr vergeben wird.
Jude Bellingham hat in Birmingham jetzt schon Legendenstatus. Bild: www.imago-images.de / John Patrick Fletcher
Im Tauziehen um das Megatalent hatte sich der BVB gegen äußerst namhafte Konkurrenz durchgesetzt. Bellingham sollen damals nämlich auch noch Angebote von fast allen Premier-League-Klubs und dem FC Bayern vorgelegen haben.
Projekt Dortmund für Bellingham am attraktivsten
Er entschied sich letztendlich aber gegen das Geld – von dem er in der Premier League oder beim FC Bayern zweifelsohne deutlich mehr verdient hätte – und für das Projekt Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben haben sich in Europa den Ruf erarbeitet, auf junge, talentierte Spieler zu setzen und diese zuverlässig zu echten Weltstars zu formen.
Als sich der Transfer Bellinghams zum BVB abzeichnete, soll das dem deutschen Rekordmeister FC Bayern gar nicht geschmeckt haben, berichtet Birminghams damaliger Geschäftsführer Xuandong Ren gegenüber der spanischen Zeitung Mundo Deportivo.
''Am Tag, als er bei Dortmund unterschreiben wollte, erhielt ich einen Anruf von seinem Vater, der mich bat, die Unterzeichnung zu verschieben", berichtet Ren. "Die Bayern haben versucht, das Angebot in letzter Minute zu erhöhen. Sie boten ihm so viel Geld."
Mit Abstand am meisten habe aber Manchester United auf den Tisch gelegt, sagt der chinesische Unternehmer. Die Klublegenden Sir Alex Ferguson und Eric Cantona hätten höchstpersönlich versucht, Bellingham zu einem Wechsel nach Manchester zu bewegen.
Ren hat These zu kommendem Bellingham-Transfer
Für den jungen Spieler sei die sportliche Perspektive aber schon immer wichtiger gewesen, als die finanzielle Entlohnung, sagt Ren. Letztendlich habe das den Ausschlag für Dortmund gegeben. Der Ex-Funktionär glaubt, davon auch eine Prognose für die Zukunft ableiten zu können: "Die Entscheidung, die er im Sommer treffen wird, wird vom Projekt, nicht vom Geld abhängen."
Es ist nicht das Ende, was eine großartige Karriere verdient, aber in diesem Fall vielleicht auf tragische Weise nur folgerichtig. BVB-Routinier Marco Reus, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, befindet sich im Spätherbst seines fußballerischen Schaffens – und der verläuft einer Legende unwürdig, wenn es nach den Fans geht.