Ob "Transfer-Update", "Bayern-Insider" oder Fabrizio Romano als Experte für Transfers. Die Wege für Fans, um an Informationen zu bevorstehenden Vereinswechseln von Profi-Fußballer zu kommen, sind vielfältig.
Rund eine Woche ist es her, dass die genannten Experten, Podcasts und Sendungen den Deadline Day feierten – das Ende der Transferphase. Am letzten Tag der Wechselperiode überschlagen sich oft die Ereignisse. Gerade in diesem Januar platzten gleich mehrere Deals auf kuriose Art und Weise.
Der normale Fußball-Fan kann daher leicht den Eindruck bekommen, dass an diesem letzten Wechseltag in der Fußball-Szene viel Chaos herrscht und Wechsel erst dann angegangen werden. Das ist aber offenbar nicht der Fall, sagt Volker Struth. Er ist einer der bekanntesten deutschen Berater, vertritt unter anderem Toni Kroos, Mario Götze und Niklas Süle.
In der aktuellen Podcast-Folge von "Einfach mal Luppen", den Toni Kroos mit seinem Bruder Felix veröffentlicht, hat sich Struth Zeit genommen und über das Transferfinale gesprochen.
Der 56-Jährige stellte darin klar, dass gerade das Transferfinale am Deadline Day anders ablaufen würde, wie oft in der Öffentlichkeit dargestellt. "Ich habe noch nie am 31. Januar oder am 31. August das erlebt, was in den Medien kolportiert wird", stellte er klar.
Struth erzählt weiter: "An dem Tag ruft mich kein Verein mehr an und erzählt mir, dass er noch irgendeinen Spieler auf einer Position braucht und ob man da noch etwas machen kann." Viel mehr würden am Deadline Day noch administrative Themen, wie Auflösungsverträge geregelt werden. "Vielleicht wird da noch ein Medizincheck absolviert", fügt Struth hinzu.
Der Star-Berater erzählt, dass er in diesem Jahr am Deadline Day sogar so entspannt gewesen sei, dass er am 31. Januar einen Vortrag an der Sporthochschule in Köln gehalten habe. "Klar, wenn da doch noch etwas Dickes reingekommen wäre, hätte ich noch absagen können oder müssen", stellt er klar. So weit kam es allerdings nicht. Selbst der Transfer von Philipp Max, der auch von Struths Agentur vertreten wird und am 31. Januar von Eintracht Frankfurt verkündet wurde, wird schon vor dem Deadline Day durch gewesen sein.
Laut Struth ist der Deadline Day also eher ein Medienspektakel als ein Tag, an dem sich wirklich noch etwas bei den Vereinen tut – zumindest in Deutschland. Denn in England sei das anders: "Da passiert wirklich nochmal etwas, aber in den anderen Ligen ist Ruhe."
Struth erklärt, dass es damit zusammenhänge, dass bei den englischen Vereinen mehr Geld vorhanden sei und daher auch kurzfristige Transfers für die Vereine finanziell möglich seien.