Seit drei Spielen ist der FC Barcelona in der Liga mittlerweile sieglos, der Abstand auf Überraschungs-Tabellenführer FC Girona beträgt nunmehr neun Punkte. Das Team von Trainer Xavi, der zunehmend unter Druck gerät, rangiert nur noch auf dem dritten Tabellenplatz.
"Wir sind wohl eine der schlechtesten Mannschaften in Europa, was die Effektivität angeht", wurde der Barcelona-Trainer nach dem jüngsten Unentschieden gegen den FC Valencia deutlich. Das lässt sich mit Statistiken untermauern.
Wie die spanische Sportzeitung "Marca" vorrechnet, belegen die Katalanen in puncto Effektivität im Vergleich mit anderen Mannschaften aus den fünf größten europäischen Ligen lediglich den 58. Platz. Aus bisher 275 Abschlüssen seien demnach nur 31 Tore resultiert. Daraus lässt sich auch ein mangelnder Arbeitsnachweis von Stürmer Robert Lewandowski ablesen.
Nach einer schier endlosen Transfer-Saga wechselte Lewandowski im Jahr 2022 vom FC Bayern zum FC Barcelona. Der Pole hatte mehrfach seinen Wechselwunsch in aller Öffentlichkeit geäußert, die Funktionäre des FC Bayern hatten im Gegenzug auf die Einhaltung der vertraglichen Pflichten gepocht. Letztlich konnte sich Lewandowski durchsetzen und einen Abgang erwirken.
Bereits in seiner ersten Saison in Barcelona konnte er an seine Leistungen in München anknüpfen, gewann nicht nur die spanische Meisterschaft, sondern wurde mit 23 Treffern sogar Torschützenkönig der spanischen Liga. Zum aktuellen Zeitpunkt scheinen solche Leistungen in weiter Ferne.
In der laufenden Spielzeit konnte der 35-Jährige lediglich acht Liga-Treffer erzielen und hinkt seiner Form generell hinterher. In Spanien sind nun Gerüchte aufgekommen, der Verein könnte sich bereits wieder von Lewandowski trennen.
Wie "Cadena Ser", der größte Radiosender Spaniens, berichtete, soll Lewandowski eine vertraglich festgelegte "Rauswurf-Klausel" besitzen, die es dem Verein ermögliche, den Kontrakt einseitig zu kündigen, sollte er innerhalb einer Saison weniger als 55 Prozent der Pflichtspiele bestreiten.
Aufgrund der dünnen Personaldecke in der Offensive scheint das Szenario zumindest in der aktuellen Saison unwahrscheinlich. Bereits in der kommenden Saison könnte Lewandowski allerdings aus der Startelf verdrängt werden, sollte sich der zum Januar 2024 verpflichtete Vitor Roque durchsetzen können. Vor allem aus wirtschaftlicher Sicht wäre ein Abgang von Lewandowski ertragreich.
Aktuell soll Lewandowski in Barcelona zehn Millionen Euro netto verdienen. Da er sich bei seinem Wechsel aber auf eine jährliche Gehaltssteigerung geeinigt hatte, würde sein Gehalt in den kommenden zwei Saisons auf 13 beziehungsweise 16 Millionen Euro jährlich steigen. Geld, das der Verein eigentlich nicht hat.
Seit Jahren hat der FC Barcelona mit der finanziellen Rentabilität zu kämpfen. Zum aktuellen Zeitpunkt sollen noch mehr als 200 Millionen Euro an Ablösesummen ausstehen, die Barcelona im Laufe des kommenden Jahres zu zahlen hat.