
Emre Can ist bei Borussia Dortmund angekommen – doch er hätte auch woanders hingehen können...Bild: imago images / RHR-Foto
Fußball
09.03.2020, 16:5109.03.2020, 16:51
Borussia Dortmund hat sich bei der Verpflichtung von Emre Can im Winter gegen große Konkurrenz
durchgesetzt. Dass der Nationalspieler sich letztlich dem BVB verschrieben hat, kam dem Bayern-Verfolger sehr zugute. Durch ihn und Erling Haaland, der ebenfalls im Winter zur Borussia wechselte, herrscht "ein neuer Spirit", wie Mats Hummels sagte.
"Ich hatte allein drei Angebote aus der Premier League,
unter anderem von Manchester United", sagte der 26-Jährige im
"Kicker"-Interview. "Aber darüber habe ich aufgrund meiner
Liverpooler Vergangenheit keine Sekunde nachgedacht. Für den BVB
empfand ich schon immer eine extreme Sympathie." Der FC Liverpool und Manchester United haben eine intensive Rivalität.
Can und der BVB: Das passt.
Can war vom BVB zu Jahresbeginn zunächst vom italienischen Meister
Juventus Turin ausgeliehen worden, ehe er Mitte Februar fest
verpflichtet wurde. Der Vertrag des Führungsspielers in Dortmund
läuft bis 2024. "Ich wollte zu einem Verein, für den ich wichtig sein
kann, wo ich gebraucht werde. Das ist in Dortmund der Fall", sagte
Can. "Die Borussia passt gut zu mir – und umgekehrt. Und das Geld:
Ja, das ist wichtig, aber nicht alles."

Erling Haaland (l.) und Emre Can (r.) haben dem BVB ein neues Gesicht gegeben. Beziehungsweise zwei.Bild: imago images / Uwe Kraft
Das Auftreten des BVB nach der Winterpause war kämpferisch, robust und selbstbewusst. Mit dem Siegeswillen kamen auch die Erfolge zurück. Man kletterte zurück auf Rang zwei und ist jetzt erster Bayern-Verfolger.
Emre Can ist "kein Blinder" – Seitenhieb auf Ex-Profis Effenberg und van Bommel
Emre Can ist es wichtig, dass er dabei nicht ausschließlich auf seine Kämpfermentalität reduziert wird. "Natürlich sind das meine Stärken. Wenn man mich jedoch allein darüber definiert, dann geht leider unter, dass ich auch Fußball spielen kann. Ich bin kein Blinder! Ich habe mich in Liverpool oder Turin nicht allein wegen meiner guten Mentalität behauptet."
In der Vergangenheit war "Aggressive Leader" Can oft mit Stefan Effenberg oder Mark van Bommel verglichen worden. Diese Anspielungen konterte Can frech: "Ich kann mich nicht erinnern: Waren die fußballerisch so gut, auch beidfüßig wie ich und so schnell?"
Vorm Spiel gegen Paris: "Sind immer in der Lage, ein Tor zu schießen"
Der BVB spielt am Mittwochabend im Achtelfinal-Rückspiel
der Champions League bei Paris Saint-Germain. Das Hinspiel hatte der
BVB mit 2:1 gewonnen. "Wir wollen weiterkommen", sagte Can. "Und das
wird in Paris, wo schon viele große Mannschaften auf die Nase
geflogen sind, schwer genug. Es wird sogar extrem schwer." Von einer
defensiven Grundordnung gegen die Pariser Starspieler hält er aber nichts: "Nein, wir sollten nicht versuchen, auf
0:0 zu spielen, sondern selbst attackieren. Wir sind immer in der
Lage, ein Tor zu schießen." Wegen des Coronavirus muss Borussia Dortmund bei PSG vor leeren Rängen antreten.
(vdv/dpa)
Nico Schlotterbeck ist verletzt. Er verpasst den Saisonendspurt des BVB, doch seine Zukunft bleibt Gesprächsthema. Besonders ein Klub aus England buhlt intensiv um den Innenverteidiger.
Borussia Dortmund muss den Saisonendspurt ohne Nico Schlotterbeck bestreiten – und könnte ihn langfristig sogar verlieren.