Dass Donald Trump neuer US-Präsident wird, dürfte mittlerweile bei jedem angekommen sein. In die neue Amtszeit des 78-Jährigen fällt damit auch die neu konzipierte Klub-Weltmeisterschaft in den USA im Sommer 2025 und vor allem die Weltmeisterschaft im Sommer 2026. Die erste WM mit 48 Teams tragen die Vereinigten Staaten gemeinsam mit Mexiko und Kanada aus.
Dass Trump seine Mauer zu Mexiko unbedingt fertigstellen möchte, machte er bereits unmissverständlich klar. Zudem hetzte er im Wahlkampf immer wieder gegen Migrant:innen und will die Rechte von Frauen beschneiden. Und dennoch wird er am 19. Juli 2026 in New York neben Fifa-Präsident Gianni Infantino stehen und den WM-Pokal überreichen.
Für problematisch hält Oliver Bierhoff, Ex-Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, das alles nicht.
Seine Wahl zum US-Präsidenten sei laut Bierhoff ein Zeichen der Unzufriedenheit der US-Bürger:innen. "Trump spricht in seiner provokanten Art die Themen an, die die Menschen beschäftigen, und vermittelt ihnen, dass er dies entschlossen anpacken wird. Ich hatte in seiner Antrittsrede das Gefühl, dass er in der neuen Amtsperiode stärker versuchen wird, die Menschen in den USA wieder zu vereinen. Das ist sicher nötig in den USA", sagt Bierhoff der "Sport Bild".
Und er ist optimistisch, dass das gelingen kann. Denn nicht nur die beiden Fußball-Großereignisse fallen in seine Amtszeit, sondern auch die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles.
"Ich bin sicher, dass sich Trump und Amerika als Top-Sportnation bei der WM 2026 und Olympia 2028, aber auch schon bei der Klub-WM im nächsten Jahr darstellen wollen und werden", sagte Bierhoff.
Man habe bei der EM im Sommer in Deutschland gesehen, dass Politiker:innen "gerne die positive Stimmung im Land für sich und ihre Agenda mitnehmen", bewertete der Europameister von 1996. Daher erwartet er, dass auch Trump diese große Bühne nutzen werden. Für den langjährigen Manager der deutschen Nationalmannschaft ist das ein gutes Zeichen für den Sport. "Insofern sind das gute Voraussetzungen für die Großevents."
Auch DFB-Kapitän Joshua Kimmich äußerte sich auf der Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch zum Thema Trump-Wahl in den USA und das Aus der Bundesregierung.
Zur US-Wahl erklärte Kimmich: "Wir Spieler sollten für gewisse Dinge einstehen – gerade ich als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Es ist aber oftmals nicht unser Job, uns politisch zu äußern. Dafür haben wir andere Fachleute im Land." Kimmich erinnerte dabei an die Katar-WM. "Da haben wir kein sehr gutes Bild abgegeben – als Mannschaft, Verband und Deutschland, da wurde uns Spielern die Freude auf das Turnier genommen."
Gerade vor dem Hintergrund des politischen Chaos in Deutschland hätten die Nationalspieler die Chance, "den Menschen Freude zu bereiten. Gerade, wenn man das Gefühl hat, dass es politisch nicht rund läuft."
Innerhalb der Mannschaft sei auch die Regierungskrise Thema, jedoch in ganz unterschiedlicher Ausprägung. "Der eine kennt sich besser, der andere schlechter aus. Auch da sind wir alle keine Experten. Jeder hat seine Meinung, es ist dann aber schwierig, diese Meinung öffentlich preiszugeben – oder man möchte das vielleicht gar nicht."