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1. FC Union Berlin: Sportchef Horst Heldt gibt seltenen Einblick ins Privatleben

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Sportchef Horst Heldt (l.) und Trainer Bo Svensson sind das neue Führungsduo beim 1. FC Union Berlin. Bild: MAGO images / nordphoto GmbH
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1. FC Union Berlin: Sportchef Horst Heldt nennt sein Hobby "abstrakte Scheiße"

12.11.2024, 15:05
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Als Horst Heldt im Sommer das Amt des Geschäftsführers Profifußball bei Union Berlin übernommen hatte, runzelten viele Beobachter:innen die Stirn. Der 54-Jährige, der nach seinem Abschied vom 1. FC Köln drei Jahre ohne Job war, sollte die Eisernen wieder in die Erfolgsspur bringen.

Mit einigen fragwürdigen Trainer- und Transferentscheidungen gelang den Unionern der Klassenerhalt in der vergangenen Saison auf dramatische Weise erst am letzten Spieltag in letzter Minute.

Nun, ein halbes Jahr später, haben die Berliner wenig mit dem Abstiegskampf zu tun. Die Köpenicker stehen mit 16 Punkten auf Rang sechs. Heldts Neuzugänge und Neu-Trainer Bo Svensson, das funktioniert.

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Union Berlin: Heldt lobt Vorgehen im Vergleich zu Ex-Klubs

Doch der sportliche Erfolg hat bei Horst Heldt gar nicht oberste Priorität. "Es geht gar nicht darum, wie viele Punkte wir haben, sondern um die Identifikation mit dem Verein." Und die ist bei ihm auch bis heute noch gegeben. Seinen Wechsel in die Hauptstadt bereut er nicht. "Ich stehe jeden Morgen mit einem Lächeln auf, weil ich mich freue auf diese Arbeit. Jeder ist hier gewillt, sein Bestes für den Klub zu geben", sagt er dem rbb.

Für den Sportchef, der zuvor für große Traditionsklub wie den VfB Stuttgart, Schalke 04 und den 1. FC Köln arbeitete, ist das eine wohltuende Arbeitsatmosphäre.

"Es ist klar strukturiert. Es gibt ein Präsidium mit einem Präsidenten, der den Verein seit 20 Jahren prägt, führt und Entscheidungen trifft zum Wohle des Vereins. Dass es zudem kurze Wege zur Abstimmung gibt, sei ein großer Vorteil. "Und das ist hier im Vergleich zu vielen anderen Vereinen, die ich erlebt habe, ein großer Unterschied."

Fussball, Herren, Saison 2024/2025, 1. Bundesliga 4. Spieltag, 1. FC Union Berlin - TSG Hoffenheim, v. l. Pr�sident Dirk Zingler 1. FC Union Berlin, Gesch�ftsf�hrer Horst Heldt 1. FC Union Berlin, 21. ...
Union Berlins langjähriger Präsident Dirk Zingler (l.) und Horst Heldt Bild: www.imago-images.de / imago images

Wirklich abschalten vom Fußball kann und will Horst Heldt aktuell auch nicht, dafür hätte er drei Jahre Zeit gehabt. "Ich bin ausgeruht, bin voller Energie. Der Job ist intensiv, aber dadurch, dass er so viel Spaß macht, ist das für mich nicht belastend. Ich brauche nicht viele Tage, um meine Energie wieder aufzuladen. Ich gehe mit den Problemen ins Bett, wache am nächsten Morgen auf und habe dann eine Lösung."

1. FC Union Berlin: Sportchef Horst Heldt mit eigener Ausstellung

Um aber doch mal etwas Abstand vom Profi-Geschäft zu gewinnen, begann der 359-fache Bundesliga-Spieler zu malen. "Ich habe das 'abstrakte Scheiße' genannt, weil ich Sachen mit verschiedenen Farben so vor mich hingemalt habe", erzählt er. Zur damaligen Zeit hätte er laut eigenen Schätzungen 30 bis 40 Bilder gemalt und diese sogar in Frankfurt ausgestellt.

"Nach Niederlagen waren meine Bilder meistens interessant und gut, nach Siegen waren sie es nicht. Ich habe damals mit Öl gemalt und verschiedene Techniken ausprobiert. Aber so abrupt wie ich angefangen habe, habe ich auch aufgehört."

Aber vielleicht gewinnt das Hobby für ihn in den kommenden Monaten wieder an Bedeutung. Denn seine Familie sieht der Union-Boss nicht täglich. Sie lebt weiterhin in München.

Diese Situation sei für ihn zwar eine Herausforderung, dennoch habe die Familie bisher gute Erfahrungen gemacht. "Fußball ist ein sehr schnelles Geschäft und man kann nie genau sagen, wie lange man an einem Standort ist. Priorität hat, dass die Familie sich wohlfühlt. Mein Sohn geht noch zur Schule, alle sechs Wochen sind Ferien und wir sehen uns regelmäßig."

Das bedeutet jedoch nicht, dass Heldt an einen schnellen Abgang aus Berlin denkt. Viel mehr kann er sich sogar ein Karriereende bei den Köpenickern vorstellen. "Aber da gehören mehrere Faktoren dazu. Ich muss meinen Job gut machen, das ist Priorität Nummer eins. Ich muss richtige Entscheidungen treffen. Es muss gut laufen, wir müssen uns sportlich weiterentwickeln und unsere eigenen gesteckten Ziele erreichen."

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In den Schlusssekunden wurde es noch einmal eng, am Ende aber ließ sich der FC Bayern am Samstag gegen den VfL Wolfsburg den Sieg nicht mehr nehmen. Die Münchener setzten sich gegen die Wölfe mit 3:2 durch, gewannen damit auch ihr drittes Spiel im Jahr 2025 und halten den Vorsprung von vier Punkten auf Bayer Leverkusen.

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