Ein Missverständnis führte Peter Neururer im März dieses Jahres zum ehemaligen Bundesligisten SG Wattenscheid 09, jetzt zieht sich der Sportdirektor des Regionalligisten mit Schimpftiraden zurück... Was ist da los im Pott?
Die SG Wattenscheid 09 kommt nicht zur Ruhe. Nach Clubangaben hat eine Krankenkasse einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, jetzt geht auch noch der Sportdirektor Peter Neururer von Bord. Wattenscheids Aufsichtsratsmitglied Josef Schnusenberg bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch das Insolvenzverfahren: "Das ist mir bekannt. Es liegt mir noch nicht vor, soll aber raus sein". Zuvor hatte die "WAZ" darüber berichtet.
Der Traditionsclub und frühere Bundesligist kämpft seit Jahren mit finanziellen Problemen und hatte erst in diesem Sommer ein Insolvenzverfahren abgewendet. In der Sommerpause war dann aber Aufsichtsratschef und Haupt-Geldgeber Oguzhan Can zurückgetreten.
Gut fünf Monate nach seinem Einstieg als Sportdirektor hat Peter Neururer offenbar auch genug von seinem Club und zieht sich zurück. "Das ist die größte Enttäuschung, der größte Fehler meines Lebens gewesen", schimpfte der frühere Bundesliga-Trainer im Interview mit "Reviersport" (Mittwoch):
Er selbst könne Spielern und Trainer "auch nicht mehr in die Augen schauen": "Was soll ich den Jungs denn erzählen? Sie gewinnen das erste Saisonspiel und dann ist wieder kein Geld da. Da verliere ich doch auch meine Glaubwürdigkeit. Das alles geht einfach nicht mehr."
Nach eigener Aussage habe der 64-Jährige für die SG zuletzt "attraktive Angebote" aus dem Ausland und eines aus der Bundesliga abgelehnt. "Ich hatte große Lust, hier in Wattenscheid etwas aufzubauen und zu bewegen. Aber man kann hier einfach nicht arbeiten. Es geht einfach nicht", sagte Neururer.
(as/dpa)